Welttag gegen die Todesstrafe
Gegen die Todesstrafe engagieren sich Deutschland und die Partner in Europa.

„Es gibt Kämpfe, die alleine nicht zu gewinnen sind. Einer davon ist der Kampf gegen die Todesstrafe.“ Diese Erkenntnis stellten die Außenminister von Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und der Schweiz einem gemeinsamen Aufruf gegen die Todesstrafe voran, den sie am Internationalen Tag gegen die Todesstrafe 2012 veröffentlich hatten. Europaweit dauert der Kampf gegen Hinrichtungen bereits seit Jahrzehnten an, vorangetrieben auch von Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International. Die Todesstrafe ist völkerrechtlich nicht ausdrücklich verboten, doch Deutschland und viele andere europäische Länder lehnen diese Bestrafung „aus ethisch-moralischen als auch aus rechtspolitischen Gründen ab“, betont das Außenministerium in Berlin. Europa ist heute die einzige Region der Welt, in der Todesstrafe nicht länger angewendet wird. Alle 47 Mitgliedsstaaten des Europarats haben diese Form der Bestrafung abgeschafft oder sie mit einem Memorandum ausgesetzt.
Auch weltweit sieht Amnesty International einen deutlichen Trend zur Abschaffung der Todesstrafe. Allerdings listet die Organisation im Bericht 2012 einige Länder auf, die erstmals wieder Menschen hingerichtet haben. „Die Wiederaufnahme in Botsuana, Gambia, Indien, Japan und Pakistan sind sehr bedauerliche Rückschläge“, betont Oliver Hendrich, Amnesty-Experte in Deutschland. China ausgenommen seien 2012 mindestens 682 Menschen in 21 Ländern hingerichtet worden.
Am 10. Oktober 2003 wurde der Internationale Tag gegen die Todesstrafe zum ersten Mal begangen. Initiiert wurde der Welttag von der Internationalen Koalition gegen die Todesstrafe: Sie setzt sich aus vielen internationalen Nicht-Regierungsorganisationen, Anwaltsvereinigungen und Regierungen zusammen.
Internationaler Tag gegen die Todesstrafe am 10. Oktober