Isaiah Hartenstein gewinnt mit Oklahoma City Thunder den NBA-Titel
Nach Dirk Nowitzki ist Hartenstein erst der zweite Basketball-Champion aus Deutschland.

Im Jahr 2011 schlug die Stunde des „German Wunderkind“: Dirk Nowitzki wurde mit den Dallas Mavericks als erster Deutscher Basketballer NBA-Champion. 14 Jahre später hielt „IHart“ die Championship Trophy in seinen großen Händen. Isaiah „IHart“ Hartenstein gewann mit Oklahoma City Thunder die Meisterschaft – als erst zweiter Deutscher nach Dirk Nowitzki.
Danke, Dirk
Der 27 Jahre alte Hartenstein, seine Mutter ist US-Amerikanerin, sein Vater deutscher Basketballprofi und Trainer, hat als Jugendlicher in Quakenbrück in Niedersachsen Basketball gespielt. Wie eigentlich jeder deutsche Basketballer seiner Generation, gleich welcher Spielstärke, erinnert er sich noch heute an diesen unvergesslichen Moment 2011: „Ich habe das Finale mit der ganzen Familie und mit Freunden irgendwo in Quakenbrück geschaut. Nowitzki zu sehen gab Selbstbewusstsein“, sagte Hartenstein nach dem Erfolg gegenüber der dpa: „Das zeigte mir, wenn er es schafft, dass ich das auch schaffen kann. Danke, Dirk.“

Aus Quakenbrück nach Oklahoma City, aus der U-16-Jugendmannschaft eines deutschen Bundesligisten zum NBA-Champion nach Oklahoma, das ist ein Weg, der so lang ist, wie es klingt. Zuhause bei den Hartensteins, erzählte Vater Florian der Tageszeitung taz, lag im Wohnzimmer ein Teppich in Form eines Basketballfeldes mit einem Plastikkorb, in den der dreijährige Isaiah Bälle legte. „Er hatte keine Chance“, sagte sein Vater rückblickend, „es musste auf Basketball hinauslaufen.“
Hartenstein war früh klar: Ich will in die NBA
Die Eigenschaften, die Hartenstein so weit gebracht haben, unterscheiden sich nicht von denen seines Vorbilds Nowitzki. Es braucht natürlich Talent und die physischen Voraussetzungen, dazu Disziplin und Fleiß, Fleiß und nochmals Fleiß. „An Silvester war ich immer der Komische, der in der Halle war. Ich war immer um zwölf Uhr dort. Die haben gefragt, wieso machst du das? Und ich habe gesagt: Ich will in die NBA kommen, ich will mich da beweisen, ich will da gewinnen.“

In seinem siebten Jahr ist der Center Hartenstein endgültig in der NBA angekommen, etabliert und respektiert für sein starkes Passspiel, das raffinierte Blocken und sein Durchsetzungsvermögen unter dem Korb. Der Respekt zeigt sich auch auf dem Konto: Thunder verlängerte vor der Saison seinen Vertrag um drei Jahre und 87 Millionen US-Dollar.
NBA-Champion investiert in Bundesligaverein Ulm
Ein Teil seines Einkommens hat er in den deutschen Bundesligaverein Ulm investiert. Im August 2025 kommt Hartenstein nach Ulm, er richtet dort ein Basketball- und Konzert-Event aus, das iHart-Fest: „Ich will versuchen, so viel wie möglich in Deutschland zurückzugeben.“

Das ist nicht unbedingt selbstverständlich, denn das Verhältnis zu Deutschland schien nicht immer einfach. Zumindest das zum deutschen Sport: Die Nationalmannschaft hat den Center jahrelang nicht ins Team berufen. Hartenstein wollte sich auf seine NBA-Karriere konzentrieren und daher keine Blankoverpflichtung über drei Jahre eingehen. Damit war er draußen. „Viele in Deutschland haben nicht verstanden, wieso ich nicht bei der Nationalmannschaft spiele, wieso ich diesen Aufbau machen musste, um jetzt hier zu sein.“ Hier, das ist ganz oben in der NBA. (mit dpa)