Skifahren gegen Vorurteile
Jüdische Winterspiele mit Signalwirkung: Nach über 87 Jahren finden wieder Winterspiele der jüdischen Sportwelt statt – dieses Mal in Deutschland.
Nach über 87 Jahren finden wieder Winterspiele der jüdischen Sportwelt statt – dieses Mal in Deutschland. Rund 400 Teilnehmende aus der ganzen Welt und 100 freiwillige Helferinnen und Helfer kommen für die Makkabi Deutschland Winter Games noch bis zum 9. Januar im bayerischen Ruhpolding zusammen. „Angesichts des Menschheitsverbrechens der Schoah berührt es uns sehr, dass Deutschland der Austragungsort ist“, sagte der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz in einem Video-Grußwort.
In den Sportarten Alpin Ski, Skilanglauf, Snowboard, Eiskunstlauf, Snow-Volleyball und Eisstockschießen werden Wettbewerbe in unterschiedlichen Disziplinen ausgetragen. Neben Sport und Wettkampf begleitet auch ein vielfältiges Bildungsprogramm die Veranstaltung. Hier stehen Begegnung und Austausch im Fokus. „Teamgeist, Toleranz und Fairplay: Nirgends wird das mehr gelebt als im Sport. Darum sind Wettkämpfe wie die Makkabi Deutschland Winter Games auch der beste Schutz gegen Ausgrenzung und Vorurteile, gegen Antisemitismus und Rassismus im Sport, in unserer Gesellschaft“, so Scholz.
Die deutsche Bundesregierung fördere die Wettbewerbe, um auch durch den Sport jüdisches Leben in Deutschland und der Welt sichtbarer zu machen. „An der Seite von Jüdinnen und Juden setzen wir ein Zeichen gegen Antisemitismus und Rassismus,“ erklärte Bundesinnen- und Sportministerin Nancy Faeser zum Auftakt der Winterspiele.
Die weltweite jüdische Sportbewegung Makkabi wurde vor mehr als 100 Jahren gegründet. Zuletzt fanden jüdische Winter Games 1933 in Polen und 1936 in der damaligen Tschechoslowakei statt. Mit den Makkabi Deutschland Winter Games 2023 soll eine Tradition wiederbelebt – mit Signalwirkung weit über die Grenzen des Sports hinaus.