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Das Geschäft mit dem Abenteuer

Die Deutschen verschenken gerne Erlebnisse – eine ganze Branche profitiert von der Lust am Abenteuer.

24.02.2014
picture-alliance/Rolf Kosecki - Adventure
picture-alliance/Rolf Kosecki - Adventure © picture-alliance/Rolf Kosecki - Adventure

Ein Blumenstrauß, eine Schachtel Pralinen oder ein gutes Buch tun es in den Augen vieler offenbar nicht mehr. Die Deutschen verschenken heute gerne Erlebnisse. Das kann ein Fallschirmsprung sein, ein Tauchkurs oder ein Städtetrip. Eine ganze Branche profitiert von dem wachsenden Wunsch nach Präsenten, die eine neue Erfahrung versprechen. Die Firmen, die mit dem Angebot solcher Pakete ihr Geld verdienen, heißen „Mydays“, „Jollydays“ oder „Meventi“.

Doch kaum jemand verkörpert die Lust auf das ungewöhnliche Geschenk so sehr wie Jochen Schweizer. Der Gründer der gleichnamigen Unternehmensgruppe führte in jungen Jahren ein Leben am Limit: Er war Stuntman, feierte Erfolge als Kayakfahrer. Seine Spezialität: Kunststücke im Wildwasser. Heute ist Schweizer 56 Jahre alt und liebt das Abenteuer immer noch, vor allem aber verkauft er es an andere. Rund 300 Mitarbeiter vertreiben von München aus in seinem Namen 1300 verschiedene Aktivitäten. Viele davon haben mit starken Motoren und reichlich Adrenalin zu tun, wie die Fahrt im Ferrari oder auf dem Speedboat. Inzwischen ist sogar ein Flug ins All im Angebot – Preis auf Anfrage.

Doch es müsse nicht immer spektakulär sein, sagen die Erlebnis-Händler. Hatte man anfangs als Kundin vor allem die junge Frau im Blick, die für ihren Partner ein Präsent suchte, sind heute auch Kinder und Senioren als Beschenkte im Fokus. Das „Familien-Fotoshooting“ zum Beispiel schließt alle ein, auch Wellnessangebote verkaufen sich gut.

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