17 Ziele für Bonn
Die Bonner Oberbürgermeisterin Katja Dörner erläutert, welche Rolle die SDGs für die deutsche UN-Stadt spielen.
Katja Dörner ist seit 2020 Oberbürgermeisterin von Bonn und seit 2023 Vize-Präsidentin des Deutschen Städtetages. Uns hat sie erzählt, welche Rolle die SDGs für die UN-Stadt Bonn spielen.
„Die SDGs sind zentral für Bonn, die deutsche UN-Stadt mit inzwischen 26 Einrichtungen der Vereinten Nationen. Wir haben 2019 eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie verabschiedet und konzentrieren uns aktuell besonders auf vier Schwerpunkte: die Mobilitätswende, soziale Gerechtigkeit, digitale Transformation und unser Vorhaben, bis 2035 klimaneutral zu sein. Zudem haben wir mit der Aufstellung eines Nachhaltigkeitshaushalts begonnen, sodass wir nach und nach unser gesamtes städtisches Budget anhand von Nachhaltigkeitskriterien ausrichten. Wir arbeiten in allen Bereichen eng mit unserer sehr aktiven Bonner Zivilgesellschaft zusammen und bringen mit Aktionen wie den Bonner SDG-Tagen die 17 Ziele in die Stadtgesellschaft ein.
SDGs sorgen für Fortschritt in den Städten
Bei der Umsetzung der SDGs spielen die Kommunen eine zentrale Rolle: Ohne sie können laut der OECD etwa zwei Drittel der Unterziele nicht erreicht werden. Auch deshalb hat Bonn schon 2020 als eine der ersten Städte weltweit einen freiwilligen Bericht über die Umsetzung der SDGs vorgelegt. Als internationale Handlungsverpflichtung haben die SDGs in den Städten viel vorangebracht – vor allem, wie bei uns in Bonn, im Hinblick auf eine systematische Zusammenführung bisheriger Aktivitäten für mehr Nachhaltigkeit.
Immer mehr Kommunen agieren mit Blick auf internationale Zusammenhänge und engagieren sich in der kommunalen Entwicklungspolitik. Trotzdem bleiben die Herausforderungen enorm angesichts der aktuellen Krisen, vom Klimawandel über die Energiekrise bis zur Zunahme der Fluchtbewegungen. Die Aufgaben sind viele, die Mittel knapp. Natürlich finden nicht alle Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit, zum Beispiel der Umbau von Verkehrsinfrastruktur, überall Zustimmung. Und der Erhalt von Freiflächen und Biodiversität steht einem wachsenden Bedarf an bezahlbarem Wohnraum und urbanen Produktionsflächen gegenüber. Wir müssen den notwendigen Klimaschutz unbedingt sozialverträglich gestalten.“