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Jüdisches Leben in Deutschland

Die Autorin Adriana Altaras hat mit dem Buch „Doitscha“ ein humorvolles Familienporträt über jüdisches Leben in Deutschland verfasst. Ein Kurzinterview.

18.06.2015
© dpa/Erwin Elsner - Adriana Altaras

Frau Altaras, was macht heute jüdisches Leben in Deutschland aus?

Es gibt wieder jüdisches Leben in Deutschland, aber es ist natürlich mit dem Vorkriegsleben nicht zu vergleichen. Da wird es auch nie wieder hinkommen. Da brauchen wir uns nichts vorzumachen. Aber immerhin gibt es wieder welches.

Ist Berlin heute so etwas wie die Hauptstadt jüdischen Lebens in Deutschland?

Na klar. Es sind viele Israelis in Berlin und hier ist die größte jüdische Gemeinde. Allerdings ist und bleibt Frankfurt am Main auch ein wichtiges jüdisches Zentrum.  Dort befindet sich auch die fortschrittlichste Gemeinde.

Heute dominieren vor allem die russischen Einwanderer…

Ja, natürlich dominieren sie. Das gilt vielleicht nicht für alle Posten, aber sie sind schon zahlenmäßig sehr stark vertreten. Die russischen Juden sprechen überwiegend Russisch und es ist nicht einfach, sie dazu zu bewegen, Deutsch zu lernen. Diese Diskussion ist noch sehr virulent. Viele Gemeindeblätter sind deshalb heute zweisprachig. Das gab es früher nicht.

Wie ist das Verhältnis zu Israel?

So viele Mitglieder, so viele Verhältnisse zu Israel. Aber es gibt keinen Konflikt im Verhältnis zu Israel. Einige Leute unterstützen Israel stärker, andere interessiert das wenig. Das macht jeder, wie er denkt.

http://altaras.eu

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