Zum Hauptinhalt springen

Umfrage zum politischen System in Deutschland

Deutsche bewerten vor den Wahlen zum 18. Deutschen Bundestag die Demokratie und das politische System in ihrem Land positiv.

13.09.2013
picture-alliance/dpa - Federal election
© picture-alliance/dpa - Federal election

Für die Langzeitbeobachtung über „Politische Partizipation“ in Deutschland interessierten die Forscher nicht die Wahlchancen der Parteien und ihrer Spitzenkandidaten Angela Merkel (CDU) und Peer Steinbrück (SPD), sondern der Blick auf die Demokratie. „Erstaunlich“, nennt die Studie der Bertelsmann Stiftung und des Instituts für Demoskopie Allensbach ihr Ergebnis: Die Deutschen werden Jahr für Jahr zufriedener mit der Demokratie und dem politischen System in ihrem Land. Sie finden zudem, dass sich die Parteien 2013 deutlicher unterscheiden als vor zehn Jahren.

Dennoch rechnen die Experten mit einer weiter sinkenden Wahlbeteiligung. Stärkste Ursache für Wahlmüdigkeit sei Gleichgültigkeit – je größer etwa das politische Desinteresse im Freundeskreis, desto weniger wahrscheinlich werde der Gang zur Wahlurne. „Wir haben keinen Politik- oder gar Demokratieverdruss. Wir erleben aber eine zunehmend sozial gespaltene Demokratie“, sagt Jörg Dräger, Vorstand der Bertelsmann Stiftung. Immer mehr Einkommensschwache und Bildungsferne blieben am Wahlsonntag zuhause.

In den ersten Jahrzehnten der Bundesrepublik Deutschland wurde das freie Wahlrecht noch stärker als staatsbürgerliche Pflicht verstanden. Entsprechend hoch war die Wahlbeteiligung mit rund 90 Prozent bei Bundestagswahlen. Heute finde die Nicht-Wahl vor allem in den jüngeren Generationen breite gesellschaftliche Akzeptanz, haben die Forscher herausgefunden. Die Studie zeigt: Ob jemand wählen geht, hängt erheblich davon ab, wo er wohnt, welche Freunde er hat und ob in seiner Familie über Politik gesprochen wurde. „Nichts motiviert so stark, wählen zu gehen, wie ein politisch interessiertes Umfeld“, sagte Jörg Dräger.

Wahl zum 18. Deutschen Bundestag am 22. September 2013

www.bertelsmann-stiftung.de (PDF)

© www.deutschland.de