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Hilfe leisten in akuter Not

Angst kennt sie nicht: Für Ärzte ohne Grenzen hilft die Krankenschwester Fiona Bay im Jemen. Hier schildert sie ihre Erfahrungen.

Nicole Sagener, 24.06.2019
Fiona Bay arbeitet im Jemen für Ärzte ohne Grenzen
Fiona Bay arbeitet im Jemen für Ärzte ohne Grenzen © 2018 Ärzte ohne Grenzen e.V.

Luftangriffe, Bodenkämpfe, zerstörte Infrastruktur, kaum intakte Krankenhäuser, Seuchen, Hungersnot – im Jemen leidet die Zivilbevölkerung seit Jahren enorm unter dem Krieg. Die Vereinten Nationen sprechen von der größten humanitären Katastrophe weltweit. Wer dort helfen will, braucht starke Nerven und muss sich vielen Herausforderungen stellen.

„Angst habe ich nicht“

So wie Fiona Bay. Seit November 2018 ist die Krankenschwester aus Süddeutschland für die private Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (ÄoG) im Jemen im Einsatz. In Amran, nördlich der Hauptstadt Sanaa, ist sie in zwei Krankenhäusern in der medizinischen Teamleitung tätig. „Angst habe ich bei meinen Einsätzen nicht“, sagt die 30-Jährige, die in Deutschland zuletzt in der Notaufnahme einer Klinik gearbeitet hat und seit 2015 mehrmals für ÄoG im Einsatz war – im Südsudan, im Nordosten Nigerias, im Irak. „Ich bin froh, dass ich die gesundheitlichen und psychischen Voraussetzungen habe und Gutes tun kann.“ Sicherheit werde zudem für die ÄoG groß geschrieben. „Und im Jemen kennen und schätzen uns die Menschen.“

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Seit 2007 sind die Ärzte ohne Grenzen – die deutsche Sektion der 1971 in Frankreich als unabhängige Organisation für medizinische Nothilfe gegründeten Médecins Sans Frontières – im Jemen aktiv. Aktuell helfen die ÄoG-Teams in rund 70 Ländern. Finanziert aus privaten Spenden operieren sie, helfen bei Geburten, behandeln Unterernährte, starten Impfkampagnen. ÄoG entsendet Mitarbeiter aus unterschiedlichen Berufen. Etwa Apotheker, Personal für die technische Logistik, Hebammen, Chirurgen und Chirurginnen und andere Fachärzte.

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Belastungsgrenzen überschreiten, um Leben zu retten

Fiona Bay ist in ihrem Projekt eine von fünf internationalen und mehr als 300 nationalen ÄoG-Mitarbeitern. Patienten behandelt sie selbst nicht mehr. „Das meiste ist Büroarbeit. Ich koordiniere zwischen den Stationen und den zwei Kliniken, bin Ansprechpartnerin für das medizinische Personal, sorge für Medikamentennachschub und sammele Daten, etwa über neue Cholera-Fälle.“

Natürlich sei das nicht immer leicht, sagt Bay. „Manchmal verzweifle ich über die ungleiche Verteilung von Lebensqualität auf der Welt.“ Es ist die Herausforderung, die sie motiviert: „Jeden Tag lerne ich Neues und werde über meine Grenzen hinaus geschubst“, sagt sie. „Und schließlich retten wir Menschenleben.“

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