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Freiwillige Helfer im Ebola-Einsatz

Deutschland unterstützt den Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika finanziell und mit Personal – auch private Initiativen helfen.

21.11.2014
© dpa/Alex Duval Smith - Ebola

Die Medizin-Studenten Nicolas Aschoff, Simon Scheiblhuber und Till Eckert von der Universität Witten/Herdecke in Nordrhein-Westfalen hatten in Makeri, Sierra Leone, im Rahmen ihres Studiums eine Ebola-Isolierstation geplant.  Als sie zu ihr aufbrachen, stand das Ebola-Virus noch vor den Grenzen Sierra Leones. Doch während ihres Aufenthalts drang der Virus zu „Ihrem“ Krankenhaus vor. Als alle flohen, blieben sie vor Ort. Ein Interview mit Nicolas Aschoff über den Einsatz..

Herr Aschoff, worauf kommt es bei Planung und Aufbau von Ebola-Behandlungsplätzen in einem bestehenden Hospital am meisten an?

Zuerst muss man die Akzeptanz des Personals gewinnen. Wir mussten viel Überzeugungsarbeit leisten und die Pfleger schulen. Außerdem gab es nur drei Ärzte im Spital und die waren stark überlastet.

Was sind die größten Schwierigkeiten bei der Bekämpfung der Krankheit in Makeri?

Das größte Problem ist die Angst. Man muss die Pfleger immer wieder motivieren, in die Isolierstationen zu gehen und selber natürlich mitmachen. Bei uns auf der Station hat sich aber noch nie jemand angesteckt. Das vorsichtige Ausziehen der Schutzkleidung nach der Arbeit ist die Lebensversicherung. Immer wieder geht allerdings das Chlor für die Desinfektion aus und auch  Schutzanzüge könnten schneller nachgeliefert werden.

Wie viel Personal braucht man eigentlich für die Behandlung eines Ebola-Patienten?

Drei Pflegende plus eine Reinigungskraft, die nur für Hygiene und Desinfektion zuständig ist. Sie hat die Sprühflasche mit Chlorwasser auf dem Rücken. Die Verpflegung wird von den Familienangehörigen organisiert.

Wie vielen Menschen wurde inzwischen in der von Ihnen und Ihren Kommilitonen eingerichteten Station geholfen?

Mehr als 20 Patienten. Die Behandlung von Ebola-Infizierten ist eigentlich einfach, weil man ihnen nur Flüssigkeit, Nahrung und Mittel gegen die Symptome verabreichen kann. Dafür braucht man keine Spezialisten. Unsere Station wird zurzeit vergrößert. Danach kann dort Dutzenden Patienten geholfen werden. Wir sammeln gerade Spenden dafür.

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