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Europas Klimaschutz-Versprechen

Die EU will Vorreiter im Klimaschutz sein. Ob die ehrgeizigen Ziele erreicht werden, hängt entscheidend auch von Deutschland ab. 

Carsten Hauptmeier, 16.11.2021
Klares Ziel auch in Europa: Nicht mehr als 1,5 Grad
Klares Ziel auch in Europa: Nicht mehr als 1,5 Grad © pa/NurPhoto

Als „Schritt in die richtige Richtung“ bezeichnete EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Beschlüsse der Weltklimakonferenz COP26, die Mitte November 2021 in Glasgow zu Ende ging. Zugleich mahnte sie: „Das angestrebte Ziel von 1,5 Grad Celsius bleibt in Reichweite, aber die Arbeit ist noch lange nicht getan.“ Europa will mit seinem Green Deal ein Vorreiter beim Klimaschutz sein, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen.

Der europäische Grüne Deal

Europa will bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent werden. Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen dafür um mindestens 55 Prozent im Vergleich zum Stand von 1990 sinken. Im Sommer 2021 legte die EU-Kommission unter dem Titel „Fit für 55“ Vorschläge vor, wie dieses Zwischenziel konkret erreicht werden soll. Die Maßnahmen reichen vom Emissionshandel über strengere Vorgaben für den Verkehr bis zu einer Waldstrategie. „Wir müssen in diesem Jahrzehnt glaubwürdig handeln“, forderte Kommissionspräsidentin von der Leyen auch auf dem Weltklimagipfel.

Unterstützung für besonders gefährdete Länder

Die Industrieländer haben versprochen, vom Klimawandel besonders starke betroffene ärmere Länder finanziell zu unterstützen. Jährlich sollen insgesamt 100 Milliarden Dollar fließen. Mit mehr als 27 Milliarden Dollar trägt die EU schon mehr als ein Viertel dazu bei. Das Gesamtziel von 100 Milliarden Dollar soll den derzeitigen Plänen zufolge spätestens 2023 erreicht werden – ursprünglich sollte dies allerdings schon 2020 der Fall sein.

Deutschlands ehrgeizige Ziele

Deutschland hat sich noch höhere Ziele als die EU gesetzt: Nach dem im Jahr 2021 beschlossenen Klimaschutzgesetz sollen die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 65 Prozent gegenüber 1990 sinken und Treibhausgasneutralität bis 2045 erreicht werden. Der Kohleausstieg ist beschlossen – zunächst war dieser bis zum Jahr 2038 vorgesehen, nun soll es deutlich schneller gehen.

Auch von der Weltklimakonferenz ging die Botschaft aus, dass Kohleverbrennung weltweit enden muss. Deutschland und die EU leisten dabei schon konkrete Hilfe. So wurde beispielsweise eine Partnerschaft mit Südafrika geschlossen, damit das Land schneller aus der Kohleförderung aussteigen kann.

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