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Ausbildung für die Energiezukunft

Marokko setzt auf Solarenergie. Gemeinsam mit deutschen Experten bildet das Land die benötigten Handwerker aus.

Katja Hanke, 05.08.2019
Mit deutscher Hilfe baut Marokko die Photovoltaik aus.
Mit deutscher Hilfe baut Marokko die Photovoltaik aus. © KfW-Bildarchiv/G.J. Lopata

Eine der größten Solaranlagen der Welt befindet sich in der Wüste Marokkos. Das Land hat ehrgeizige Ziele: Bis 2030 möchte es die Hälfte des Stroms mit erneuerbaren Energien produzieren. Solartechnik ist dabei essenziell. „Ohne handwerkliche Leistung kann dieser Zweig aber nicht existieren“, sagt Uwe Mirzwa, Projektkoordinator der Berufsbildungspartnerschaft der Handwerkskammer Frankfurt Rhein-Main mit der Handwerkskammer der Region Fès-Meknès. Ein Ziel der Zusammenarbeit ist es, Handwerker auszubilden, die die modernen Anlagen montieren und reparieren können. Sechs Jahre lang, bis Ende Juli 2019, wurde es vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziell unterstützt.

Anspruchsvolle Arbeit für Handwerker

Mirzwa freut sich über die positive Bilanz des Projekts: 16 Berufsbildungszentren in der Region wurden modernisiert und auf den neusten technologischen Stand gebracht, Lehrgangsmaterialien entwickelt und Weiterbildungskurse für die Ausbilder in Marokko umgesetzt. Sie geben ihr Wissen nun an Auszubildende und in Weiterbildungen an erfahrene Handwerker weiter. So lernen Elektriker, wie sie die Solarzellen anschließen und Mechatroniker, wie sie die Digitaltechnik der neuesten Automodelle bedienen. Neben Photovoltaik und Solarthermie war auch der Fachbereich Kraftfahrzeug Mechatronik ein Schwerpunkt des Programmes. „Das Projekt sollte sich auch positiv auf die Beschäftigung in Marokko auswirken“, sagt Mirzwa. „Mit der steigenden Nachfrage nach Solaranlagen entstehen automatisch mehr Arbeitsplätze für Handwerker.“

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Wissenstransfer nach Maß

Die Berufsbildungspartnerschaft zwischen den Handwerkskammern Frankfurt Rhein-Main und der Region Fès-Meknès existiert schon seit 30 Jahren. Die vorhandenen Kontakte haben die Arbeit im Projekt erleichtert, so Mirzwa. Ein wesentlicher Teil war der Wissenstransfer: Die Ausbilder aus Fès meldeten an, was sie in im jeweiligen Ausbildungszentrum verbessern oder welche Technologien sie kennenlernen wollten, daraufhin suchte man in Frankfurt die passenden Experten. Diese verbrachten schließlich bis zu zwei Wochen in Marokko, entwickelten gemeinsam mit den Ausbildern Weiterbildungsangebote und zeigten die praktische Umsetzung der neuen Arbeitstechniken.

„Internationale Meister“ als Mentoren

Die Experten aus Deutschland sind Handwerksmeister, die bei der Handwerkskammer Frankfurt Rhein-Main die Weiterbildung zum „Internationalen Meister“ besucht und sich so auf den kurzen Einsatz im Ausland vorbereitet haben. Dieser Teil des Projektes wird auch ohne die Finanzierung des BMZ weitergehen. „Die internationalen Meister sind wie Mentoren“, sagt Uwe Mirzwa. „Sie kommen  aus der Praxis und haben im Ausland sofort einen Draht zu ihren Kollegen.“ Und das sei ein großer Unterschied zu anderen Projekten in der Entwicklungszusammenarbeit. „Es ist eine Partnerschaft auf Augenhöhe, kein Auftragsverhältnis. Die persönlichen Kontakte bleiben bestehen, die Partnerschaft geht weiter – auch nach Ende des Projektes.“

© www.deutschland.de

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