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Mexiko auf dem Sprung

Das Land präsentiert sich bei der Hannover Messe als spannender Standort. Welche Chancen bietet die Zusammenarbeit?

Sandra Weiss, 23.04.2018
Mexiko ist Gastland der Hannover Messe 2018.
Mexiko ist Gastland der Hannover Messe 2018. © Hannover Messe

Mit zwölf Freihandelsverträgen und 32 Investitionsschutzabkommen gehört Mexiko zu den offensten Volkswirtschaften Lateinamerikas. Auch deutsche Unternehmen nutzen das Land als internationalen Produktionsstandort, insbesondere die Autoindustrie. Rund 2.000 deutsche Firmen haben nach Angaben des Botschafters Viktor Elbling etwa 25 Milliarden US-Dollar in Mexiko investiert. Vom 23. bis 27. April 2018 präsentiert sich Mexiko als Gastland auf der Hannover Messe.

Warum ist Mexiko ein wichtiger Markt für deutsche Unternehmen?
Mexiko ist Teil des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens (Nafta) und bietet damit Zugang zu einem Markt von 486 Millionen Konsumenten. Interessant für Investoren sind auch die niedrigen Lohnkosten und steuerlichen Vergünstigungen. In den vergangenen Jahren hat Mexiko gemeinsam mit der Bundesregierung ein duales Ausbildungssystem eingeführt, um die Arbeitskräfte besser zu qualifizieren und auf die Digitalisierung der Industrie vorzubereiten. Die ist bereits in vollem Gange. Auf 10.000 Angestellte kommen in Mexikos Industrie derzeit 31 Roboter. Das sind zehnmal weniger als zum Beispiel in Deutschland, aber deutlich mehr als in anderen Schwellenländern wie Brasilien.

In welchen Branchen bieten sich besonders große Chancen?
Vor allem die deutsche Autoindustrie inklusive der Zulieferbetriebe hat in den vergangenen Jahren in Mexiko investiert. Traditionell stark sind auch Chemie, Pharmazie und Maschinenbau. Durch die Energiewende und die Öffnung der Erdölindustrie für ausländische Investoren bieten sich auch in diesem Sektor interessante Chancen, insbesondere bei den erneuerbaren Energien. Im Kommen ist außerdem der Luftfahrtsektor. Künftige Chancen liegen in der Modernisierung der Infrastruktur.

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Wie wirkt sich die US-amerikanische Wirtschaftspolitik auf Mexiko aus?
Auf Druck von US-Präsident Donald Trump wird Nafta derzeit neu verhandelt. Seine Drohungen, den Vertrag aufzukündigen, haben zu Unsicherheit bei Investoren und hoher Volatilität an den Finanz-und Devisenmärkten geführt. Sowohl die US-Industrie als auch die Landwirte haben ein Interesse am Fortbestand von Nafta, allerdings werden die exportierenden Unternehmen in Mexiko in einigen Bereichen Zugeständnisse machen müssen, etwa höhere Löhne oder einen höheren Anteil regionaler Komponenten akzeptieren.

Wie ist die Sicherheitslage?
Der Drogenkrieg hat die Kosten für die Sicherheit (Anlagen, Transport, Personal) in die Höhe getrieben. Schutzgelderpressungen und Entführungen nehmen zu, wenngleich ausländische Firmen kein vorrangiges Ziel der Kartelle sind. Korruption und ein fehlender Rechtsstaat sind ebenfalls Investitionshemmnisse, insbesondere für mittelständische Betriebe. Von Seiten der mexikanischen Unternehmer und Zivilgesellschaft wächst der Druck auf die Regierung, diese Schwachstellen zu beheben.

Mexiko als Gastland der Hannover Messe 2018

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