Zum Hauptinhalt springen

Ehrenamt für ein Wochenende

Das „Ehrenamt auf Zeit“ wird immer beliebter – zum Beispiel durch die Initiative „Synagieren“.

01.12.2014
© dpa/Frank Rumpenhorst - Synagieren

„Nur noch kurz die Welt retten“, lautet ein (ironischer) Song des Berliner Sängers Tim Bendzko. Das ist hochgegriffen. Doch die Welt innerhalb von drei Tagen zumindest ein bisschen zu verändern, darum geht es in den sogenannten „Wirkcamps“, die die studentische Initiative „Synagieren“ entwickelt hat. Synagieren setzt sich zusammen aus den Worten Synergie und agieren. Das ist der Kern der Idee, die über die Internetplattform www.synagieren.de verbreitet wird. In den Camps bringen die Teilnehmer Kreativität, Know-how und Engagement ein. Sie schaffen neue oder unterstützen bestehende gemeinnützige Initiativen und widmen sich Themen wie Ressourcenverteilung, Artensterben, Demokratieentwicklung, Umweltschutz, Weltwirtschaft oder Gesundheit.

Verändertes Bürgerengagement

Die Idee dafür kam den Initiatoren bei der Frage, warum sie noch keiner Organisation beigetreten waren, obwohl sie gerne die Welt verändern und etwas Gutes tun wollen. Die Antwort war schnell klar. Sie wollen sich lieber außerhalb großer Organisationen engagieren, fühlen sich in Hierarchien und festen Strukturen unwohl. Hinzu kommt der Zeitmangel, der viele junge Leute davon abhält, sich dauerhaft an ein Ehrenamt zu binden. So entstand die Idee, innerhalb eines begrenzten Zeitraums zu wirken. Ein Trend beim bürgerschaftlichen Engagement, den Sozialwissenschaftler beobachten. An den Camps von „Synagieren“ haben schon knapp 1000 Ehrenamtler auf Zeit teilgenommen. Sie berichten, wie viel Spaß es macht, gemeinsam etwas zu bewegen.

Wie und ob es nach dem Wochenende mit dem jeweiligen Projekt weitergeht, hängt vom Willen und der Zeit der Teilnehmer ab. Viele der entstandenen Initiativen sind von Dauer und wirken. Beispielsweise die Website www.xtinct.info, die mit einer T-Shirt-Kampagne auf die schrumpfende Lebensvielfalt auf der Erde aufmerksam macht und vom Verkaufserlös der T-Shirts wiederum Projekte für den Artenschutz unterstützt. Eine andere Arbeitsgruppe vergleicht und bewertet auf www.fair-zieht-an.synagieren.de Zertifikate und Siegel der Textilindustrie und schafft so Orientierung beim Kauf von ökologisch und ethisch fair produzierter Kleidung. Es geht auch um lokale Projekte. In Augsburg beispielsweise begrünte eine Gruppe den Hof einer Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge und sorgte für Spielmöglichkeiten der Kinder.

Internationaler Tag des Ehrenamtes am 5. Dezember 2014

www.synagieren.de

fair-zieht-an.synagieren.de

www.xtinct.info

www.engagiert-in-deutschland.de

http://bagfa.de/aktuelles.html