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Das modernste Forschungsschiff der Welt

Das Hightech-Schiff „Sonne II“ ist das neueste in der deutschen Flotte von Forschungsschiffen.

07.01.2015
© dpa/Ingo Wagner - Research Ship Sonne II

Das modernste Forschungsschiff der Welt ist seit Dezember 2014 unterwegs zu seiner ersten großen Fahrt. Als Kapitän der „Sonne II“ bringt Oliver Meyer 40 Forscher zu ihren Projekten in Pazifik und Indischem Ozean. Ein Interview.

Herr Meyer, wie fühlt es sich an, Kapitän des modernsten Forschungsschiffs der Welt zu sein?

Natürlich ist es sehr reizvoll, ein Schiff mit dieser innovativen technischen Ausstattung zu fahren. Bevor wir Anfang Dezember 2014 den Hafen in Kiel verließen, war ein wenig Aufregung dabei – die „Sonne II“ ist das erste vollkommen neu gebaute Schiff, das ich fahre. Die Probefahrten waren alle gut verlaufen, aber trotzdem ist man immer gespannt, ob dann auch wirklich alles klappt und ob die Technik einwandfrei funktioniert.

Letztlich hat alles geklappt und Sie sind zur ersten Forschungsreise aufgebrochen. Wohin geht es und wer ist an Bord?

Von Kiel aus sind wir zu den Kanaren aufgebrochen und von dort fahren wir gerade quer über den Atlantik in die Karibik. Unsere erste Forschungsreise soll am 26. Januar in der Dominikanischen Republik enden. Insgesamt ist auf der „Sonne II“ Platz für 40 Wissenschaftler und 30 Besatzungsmitglieder. Aktuell besteht das Forscherteam aus Geologen des Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel Geomar und Biologen der Universität Hamburg. Alle vier bis sechs Wochen beginnt eine neue Expedition mit neuen Forscherteams und -projekten.

Was wird erforscht?

Die Haupteinsatzgebiete der „Sonne“ sind der Indische und der Pazifische Ozean. Beide Weltmeere haben einen großen Einfluss auf das Weltklima – deshalb wird die genaue Erforschung dieser Meere, vor allem der Tiefsee, immer wichtiger. Die „Sonne“ wird aber auch dazu beitragen, andere wissenschaftlich und gesellschaftlich relevante Fragen zu beantworten, etwa hinsichtlich der Versorgung mit marinen Rohstoffen und des Eingreifens des Menschen in die Ökosysteme.

Macht es für Sie als Kapitän einen Unterschied aus, ob Sie ein Forschungs- oder ein Passagierschiff fahren?

Ja, einen großen Unterschied sogar: Der Umgang an Bord ist bei Forschungsschiffen ganz anders, man muss als Team funktionieren. Man isst, anders als auf einem Kreuzfahrtschiff, im gleichen Raum, der sogenannten „Messe“. Ab und an sitzt man auch in der Lounge des Schiffes zusammen. Einige Forscher kennen wir schon von anderen Expeditionen. Manchmal handelt es sich um Nachfolgeprojekte und die Besatzung kann hautnah eine Entwicklung erleben. Dieser Einblick in die Forschung ist sehr spannend.

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