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„Einstein hatte recht“

Mit ihrem Nachweis von Gravitationswellen gelingt Forschern eine Sensation.

15.04.2016

Mit einer E-Mail begann für Karsten Danzmann und seine Kollegen eine neue Ära der Astronomie. Gesendet wurde sie an das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, dessen Direktor Danzmann ist. Absender war eine Software. Sie überwacht die Daten zweier kilometergroßer Messgeräte. Der Inhalt der E-Mail war eine Sensation: Die darin angezeigten Kurven bewiesen erstmals jene spektakuläre Vorhersage, die Albert Einstein vor über 100 Jahren in seiner Allgemeinen Relativitätstheorie traf. Einstein beschrieb darin sogenannte Gravitationswellen, die jeder beschleunigte Körper aussendet. Je mehr Masse der Körper hat, umso stärker ist die Gravitationswelle. Zu beobachten ist das Phänomen beispielsweise bei der Explosion von Sternen am Ende ihrer Lebenszeit. Auf der Erde ist dieser Effekt nur sehr gering und war deshalb lange nicht zu messen – bis jene E-Mail das Gegenteil bewies. „Einstein hatte recht“, fasst Danzmann zusammen. Erfasst wurden die Wellen am Laser Interferometer Gravitational-Wave Observatory 
(LIGO) in den USA. An der sensationellen Entdeckung, die im Februar 2016 publik gemacht wurde, waren auch Max-Planck-Forscher um Karsten Danzmann beteiligt. Sie entwickelten und betreiben empfindliche Detektoren, die die Gravitationswellen messen und ein Signal absenden. Die Erkenntnisse der Forscher könnten helfen, die Geheimnisse um die Entstehung des Universums zu lüften.

www.mpg.de