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Erfolgsmeldung deutsch-schottischer Malaria-Experten

Ein deutsch-schottisches Forscherteam hat einen neuen potentiellen Impfstoff gegen entwickelt.

24.04.2014
© picture-alliance/dpa - Malaria

Weltweit sterben jährlich rund eine Million Menschen an Malaria, etwa die Hälfte von ihnen sind Kinder unter fünf Jahren. Auf diese erschütternden Folgen der Infektionskrankheit Malaria machen Gesundheitsorganisationen besonders am Welt-Malaria-Tag aufmerksam. An einem zuverlässigen Schutz gegen Malaria arbeiten Wissenschaftler seit Jahren. Ein Team der University of Edinburgh, des Scottish National Blood Transfusion Service und der Firma Cilian AG in Münster berichtete Anfang 2014 über einen Erfolg auf diesem Weg. Die schottischen und deutschen Forscher haben gemeinsam einen neuen potentiellen Impfstoff entwickelt.

Über das Projekt, das nach Angaben des Unternehmens aus Nordrhein-Westfalen von der EU mit mehr als einer Millionen Euro unterstützt wurde, veröffentlichten sie Details im online-Wissenschafts-Magazin „Plos one“. Mit Hilfe des Einzeller Tetrahymena thermophyla, der in Teichen und Tümpeln lebt, konnten die Experten einen bemerkenswerten medizinischen Fortschritt verbuchen: Die Forscher nutzen dazu genetisch modifizierte T. thermophyla. Der Proteinsynthese-Apparat dieser Einzeller ähnelt dem von Plasmodium. Die Malaria-Erreger der Gattung Plasmodium sind besonders heimtückische Parasiten. Sie verstecken sich zeitweilig in Leberzellen und roten Blutkörperchen und vermehren sich in diesen. Durch diese wechselnde „Tarnungen“ hat die körpereigene Abwehr das Nachsehen. Diese Variabilität hat bislang auch die Entwicklung eines wirksamen Impfpräparats verhindert.

Das deutsche Pharmaunternehmen konnte nun nach den Vorgaben der britischen Forscher ein künstliches Protein mit großer Wirkungsbreite herstellen. Es trägt Erkennungsstrukturen von mehreren Varianten des wichtigsten Oberflächenmoleküls von Plasmodium falciparum, dem gefährlichsten Malaria-Erreger. Das künstliche Protein soll als Antigen dem Immunsystem Informationen zur Erkennung unterschiedlicher Malaria-Stämme liefern. Dadurch könnte der Körper im Falle einer Plasmodium falciparum-Infektion sofort passende Antikörper zur Bekämpfung der Parasiten produzieren. Bei Mäusen und in Labortests hat der Impfstoff-Prototyp den Angaben zufolge bereits seine Wirksamkeit gezeigt. Nun soll er für den praktischen Einsatz weiter entwickelt werden.

Welt-Malaria-Tag am 25. April

www.rollbackmalaria.org

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