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Leibniz-Preis 2015 für Henry N. Chapman

Leibniz-Preisträger Henry N. Chapman lobt den Forschungsstandort Deutschland.

02.03.2015
David Ausserhofer - Henry Chapman

Für seine bahnbrechende Forschung auf dem Gebiet der Röntgenphysik und biologischen Physik erhält der Brite Henry N. Chapman als einer von acht Wissenschaftlern den wichtigsten deutschen Forschungspreis. Chapman ist seit 2007 Professor für Physik an der Universität Hamburg. Der international hoch renommierte Forscher wird für seine Arbeiten zu freien Elektrolasern (FEL) ausgezeichnet, mit denen sich komplexe Moleküle mittels ultrakurzer und hoch brillanter Röntgenpulse untersuchen lassen.

„Es gibt nur wenige Plätze in der Welt, die freie Elektrolaser aufbauen und es gibt nur in Hamburg die notwendige Unterstützung dafür, die Wissenschaft so weiterzuentwickeln, dass sie von diesen Quellen auch profitiert“, sagt der britische Forscher: „Was mich überzeugt hat, ist die Vision, in der Wissenschaft einen Schritt weiter zu gehen, damit man von den neuen Errungenschaften auch tatsächlich profitiert.“ Chapman ist am Deutschen Elektronen-Synchroton (DESY) tätig und rief dort als Gründungsdirektor das Center for Free-Electron Laser Science (CFEL) ins Leben. Das CFEL ist eine gemeinsame Einrichtung der Hamburger Universität, des DESY und der Max-Planck-Gesellschaft. „Deutschland ist ein wunderbarer Standort für die Forschung. Im Vergleich zu meinen Erfahrungen in den USA kann man hier langfristige Pläne verwirklichen und auf Erfolgen aufbauen“, betont Chapman. Er habe den Eindruck, dass man in der Bundesrepublik verstanden habe, dass die Gesellschaft eine starke Forschungslandschaft benötige: „Es ist wirklich erstaunlich für mich, wie interessiert sich auch Nicht-Wissenschaftler an unserer Arbeit zeigen.“

Chapman wurde 1967 in Großbritannien geboren, studierte Physik und promovierte im australischen Melbourne, wo er zunächst an der dortigen Commonwealth Scientific and Industrial Research Organization arbeitete. In den USA leitete er eine Arbeitsgruppe am renommierten Lawrence Livermore National Laboratory, bevor er der Berufung in Hamburg folgte.

2,5 Millionen Euro Preisgeld

Der Leibniz-Preis wird seit 1986 jährlich von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) vergeben und zeichnet herausragende Wissenschaftler aller Fachrichtungen aus. Das Preisgeld beträgt 2,5 Millionen Euro und kann von Chapman in den nächsten sieben Jahren nach seinen eigenen Vorstellungen für seine Forschung verwendet werden. Der Leibniz-Preis soll ihn in die Lage versetzen, die noch größeren technischen und wissenschaftlichen Möglichkeiten der am DESY geplanten XFEL-Elektronenlaser-Anlage zu nutzen, die 2017 in Betrieb gehen soll.

Verleihung der Leibniz-Preise am  3. März 2015 in Berlin

www.dfg.de

http://desy.cfel.de/cid/

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