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Überzeugte Europäerin im Weltall

Arbeitsplatz Weltraum: Lernt die ESA-Astronautin Samantha Cristoforetti kennen und erfahrt, warum Europa für sie eine Vorbildfunktion hat.  

Sarah KanningSarah Kanning, 12.06.2023
Samantha Cristoforetti
Samantha Cristoforetti © picture alliance/dpa

Samantha Cristoforetti ist eine Frau der Superlative und Premieren: Mit ihr wurde im Jahr 2022 erstmals eine Europäerin Kommandantin der Internationalen Raumstation ISS, sie war die erste italienische Frau im Weltraum, die erste, die dort einen Espresso zubereitete – und keine andere europäische Frau war länger ununterbrochenen im Weltraum unterwegs (199 Tage und 16 Stunden). Die Italienerin und ESA-Astronautin gilt als eine der Top-Kandidatinnen, als erste Frau aus Europa zum Mond zu fliegen.  

Cristoforetti ist überzeugte Europäerin. Sie nahm mehrmals am Austauschprogramm Erasmus+ teil und studierte an der Technischen Universität in München, in Frankreich und Italien. Heute lebt sie mit ihrer Familie in der Nähe des Europäischen Astronautenzentrums (EAC) in Köln.  

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Eine Mischung aus „großartiger Bildung, harter Arbeit und Glück“ habe ihr geholfen, ihren Traum vom Fliegen ins All zu verwirklichen, sagt die 46-Jährige. Sie setzt sich für Verständigung und Miteinander ein und spricht neben Italienisch und Deutsch auch Englisch, Französisch, Russisch und Chinesisch. „Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir auf diesem Planeten nicht wie Streitsüchtige, Anmaßende, Durchreisende leben sollten, sondern wie eine Mannschaft auf dem Raumschiff, die jederzeit bereit ist, gemeinsam die Ärmel hochzukrempeln“, schreibt sie in ihrem 2018 erschienenen Buch „Die lange Reise: Tagebuch einer Astronautin“. Die Verkaufserlöse gehen vollständig an das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF, dessen Botschafterin Cristoforetti ist.  

Es sei „typisch europäisch“, immer zu vermitteln, sagt Cristoforetti. Entscheidend sei dabei die Stärke der Vielfalt der Sprachen und Kulturen in Europa. „Manchmal wissen wir gar nicht, dass wir diese Stärke haben. Dabei ist es notwendig, unsere Erfahrungen in die Welt zu tragen, weil die Menschen künftig noch mehr miteinander kommunizieren und zusammenarbeiten müssen.“ 

„Astrosamantha“ mit der Astronauten-Barbie „Samantha“
„Astrosamantha“ mit der Astronauten-Barbie „Samantha“ © picture alliance / abaca

Im Mai 2009 war Cristoforetti als Astronautin der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) ausgewählt worden, zu deren Mitgliedsländern auch Deutschland gehört. Ins All begleitete sie bei der jüngsten Weltraummission die eigens für sie entworfene Weltraum-Barbiepuppe „Samantha“. Damit will Cristoforetti bei Mädchen Begeisterung für die Raumfahrt und MINT-Fächer wecken. Eine weitere Premiere: 2017 nahm Cristoforetti zusammen mit dem deutschen ESA-Astronauten Matthias Maurer an einer vom chinesischen Astronautenzentrum organisierten Überlebensübung im Gelben Meer teil. Dies war das erste gemeinsame Training von chinesischen und nicht-chinesischen Astronautinnen und Astronauten in China.

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