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Bayerische Königsschlösser sind Weltkulturerbe

Träume aus Stein: König Ludwigs II. Schlösser Neuschwanstein, Linderhof und Herrenchiemsee. Die UNESCO hat die Prunkbauten zum Weltkulturerbe erhoben. 

11.07.2025
Schloss Neuschwanstein zieht Menschen aus der ganzen Welt an.
Schloss Neuschwanstein zieht Menschen aus der ganzen Welt an. © Gunter/AdobeStock

Historisch interessierte Architektur-Fans und Romantiker kommen hier garantiert auf ihre Kosten: In Bayern stehen mit Neuschwanstein, Linderhof und Herrenchiemsee drei märchenhafte Schlösser von einem König: Ludwig II. Die Prachtbauten ziehen Millionen Menschen aus aller Welt in ihren Bann. Nun hat die UNESCO den Königsschlössern die höchste Ehre erteilt: Sie sind Weltkulturerbe.

Neuschwanstein: Das weltberühmte Märchenschloss

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Hoch über dem Alpenrand erhebt sich Neuschwanstein, eines der bekanntesten Schlösser der Welt. Schon Walt Disney ließ sich von den Türmchen und Zinnen zu seinem ikonischen Dornröschenschloss inspirieren. Doch wer heute das Innere betritt, entdeckt mehr als eine fantastische Kulisse: Ludwigs Leidenschaft für deutsche Sagen, das Mittelalter und die romantische Oper spiegeln sich in den pompös ausgestatteten Räumen wider. Fertiggestellt wurde das Schloss übrigens nie. 200 Räume waren geplant, 20 sind es geworden. Der „Märchenkönig“ Ludwig II. starb 1886, bevor der Bau vollendet war.

Linderhof: Ein kleines Versailles in den Alpen

Schloss Linderhof gilt als das kleine Versailles in den Alpen.
Schloss Linderhof gilt als das kleine Versailles in den Alpen. © jimfeng/iStock

Versteckt im Graswangtal liegt das kleinste, aber wohl persönlichste der Königsschlösser: Linderhof. Es war das einzige, das der royale Bauherr noch zu Lebzeiten – kurz vor seinem Tod – vollenden ließ. Inspiriert vom französischen Sonnenkönig Ludwig XIV., ließ Ludwig II. hier ein Versailles im Miniaturformat erbauen, mit Spiegelsaal, Rokoko-Interieur, prächtigem Schlosspark, Wasserspielen und exotischem Park. Hier finden die Besucherinnen und Besucher den „Maurischen Kiosk“ – einen Gartenpavillon –, das „Marokkanische Haus“ und eine künstliche Tropfsteinhöhle, die Venusgrotte. Ludwig ließ eigens Szenen aus Richard Wagners Oper „Tannhäuser“ nachstellen – mit künstlichem See, Muschelboot und durch Dynamomaschinen erzeugte elektrische Beleuchtung.

Herrenchiemsee: Ludwigs letzter Traum

Schloss Herrenchiemsee ist besonders prachtvoll.
Schloss Herrenchiemsee ist besonders prachtvoll. © saiko3p/iStock

Mitten im Chiemsee auf der Herreninsel thront Herrenchiemsee, das wohl ambitionierteste Projekt des Königs. Auch hier war Versailles das Vorbild, doch wollte Ludwig es nicht kopieren, sondern übertreffen: Noch größer, noch prachtvoller sollte sein Schloss werden. Prunkräume wie der über 90 Meter lange Spiegelsaal zeugen von barockem Rausch – und Ludwigs Wunsch, sich endgültig zu verewigen. Der Bau schluckte Unmengen an Geld, über 16,5 Millionen Goldmark, mehr als Neuschwanstein und Linderhof zusammen. Auf dem Weg durch das Prunktreppenhaus Richtung Paradeschlafzimmer erlebt man ein historisches Zeugnis monarchischen Größenwahns – und gerade deshalb ist das Schloss einen Besuch wert.