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Die deutsche Nationalhymne

Die deutsche Nationalhymne besteht ausschließlich aus der dritten Strophe des „Deutschlandliedes“

08.01.2024
Nationalhymne von Deutschland

Die deutsche Nationalhymne besteht ausschließlich aus der dritten Strophe des „Deutschlandliedes“ von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1841). Die Melodie der Hymne komponierte Joseph Haydn 1796/97.

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Text der deutschen Nationalhymne

Einigkeit und Recht und Freiheit
für das deutsche Vaterland!
Danach lasst uns alle streben
brüderlich mit Herz und Hand!
Einigkeit und Recht und Freiheit
sind des Glückes Unterpfand:
|: Blüh im Glanze dieses Glückes,
blühe, deutsches Vaterland! :|

Wann wurde die dritte Strophe des Deutschlandlieds Nationalhymne?

Wenige Monate nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 legten Bundespräsident Richard von Weizsäcker und Bundeskanzler Helmut Kohl 1991 ausdrücklich nur die dritte Strophe als Nationalhymne fest. Entsprechend ist auch nur diese Strophe als staatliches Symbol und Verfassungswert besonders geschützt. Anders als in Ländern wie etwa Frankreich oder Polen ist die deutsche Hymne nicht in der Verfassung verankert oder durch ein Gesetz bestimmt. Zwischen 1952 und 1991 galt das gesamte Lied als Hymne, auch wenn bei offiziellen Anlässen nur die dritte Strophe gesungen wurde.

Warum ist nur die dritte Strophe Nationalhymne?

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben dichtete das „Lied der Deutschen“ oder „Deutschlandlied“ 1841 auf der damals britischen Insel Helgoland. Im deutschsprachigen Raum gab es 1841 sehr viele große und kleinere Einzelstaaten. Der Dichter wandte sich gegen diese Zersplitterung und trat für die Einheit Deutschlands ein. Die Worte, die er zu seiner Zeit dafür wählte, sind heute leicht misszuverstehen. Ebenso sind die deutschen Sprachgrenzen sehr viel weiter gefasst als das heutige deutsche Staatsgebiet. Weil diese möglichen Missverständnisse nicht mit dem Selbstverständnis der Bundesrepublik zu vereinbaren sind, werden die erste und zweite Strophe des Deutschlandlieds nicht gesungen.

Welche Rolle spielte die Hymne in der deutschen Geschichte?

Haydns „Lied der Deutschen“ wurde während der Revolutionsjahre 1848/1849 als Bekenntnis zu einem geeinten Deutschland oft gesungen, geriet danach aber zunehmend in Vergessenheit. In der Weimarer Republik wurde es 1922 auf Betreiben von Reichspräsident Friedrich Ebert zur Nationalhymne bestimmt. Wegen des an das Nationalgefühl appellierenden Textes erhoffte sich die Regierung davon eine größere Zustimmung in der Bevölkerung zu dem jungen demokratischen Staat. Die Nationalsozialisten behielten die Hymne nach der Machtergreifung 1933 bei, zumal der Text der ersten Strophe ihren geplanten Eroberungskrieg zu legitimieren schien. Bei offiziellen Anlässen wurde sie immer zusammen mit dem Kampflied der NSDAP („Horst-Wessel-Lied“) als Hymne gespielt und gesungen. Auch dies ist ein wichtiger Grund, weshalb heute nur noch die dritte Strophe Nationalhymne ist.

Woher stammt die Melodie der deutschen Nationalhymne?

Der österreichische Komponist Joseph Hayden schuf die Melodie 1796/97 als Auftragsarbeit für Franz II., Kaiser von Österreich und Ungarn. Als Kaiserhymne „Gott erhalte Franz, den Kaiser“ wurde sie in Österreich bis zum Ende des Kaiserreichs 1867 mit je nach Kaiser unterschiedlichen Texten als Volkshymne gesungen.