„Botschaft von Frieden und Mut“
Dietrich Bonhoeffer wurde von den Nazis ermordet. In den USA wird ein Film über ihn und seine besondere Beziehung zu den Vereinigten Staaten gedreht.
Nur wenige Deutsche haben sich zur Zeit der NS-Diktatur so entschlossen gegen den Nationalsozialismus gewandt wie Dietrich Bonhoeffer (1906–1945). Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der evangelische Theologe im KZ Flossenbürg erhängt. Derzeit entsteht in den USA ein Spielfilm über Bonhoeffer, der an diesen außergewöhnlichen Menschen erinnert.
Wer war Dietrich Bonhoeffer?
Der 1906 in Breslau geborene Dietrich Bonhoeffer war bereits im Jahr von Hitlers Machtergreifung 1933 Teil der kirchlichen Opposition gegen den Nationalsozialismus. Im Zweiten Weltkrieg knüpfte der evangelische Theologe mit Hilfe seiner ökumenischen Kontakte Verbindungen zwischen den westlichen Regierungen und dem deutschen Widerstand. 1943 wurde er inhaftiert und am 9. April 1945 im KZ Flossenbürg hingerichtet, kurz vor der Befreiung des Lagers durch die US-Armee.
Was verband Bonhoeffer mit den USA?
Im Jahr 1930 studierte Bonhoeffer am Union Theological Seminary in New York. In dieser für ihn wichtigen Zeit reiste er durch die USA, schloss Freundschaften und wurde unter anderem von der Gemeinde der Abyssinian Baptist Church in Harlem geprägt. Den persönlichen Austausch mit den Gemeindegliedern empfand er laut einer Biografie als „eines der entscheidendsten und erfreulichsten Ereignisse“ in Amerika, wobei er Benachteiligungen der Schwarzen in den USA als „erschütternd“ bewertete. 1939 reiste Bonhoeffer auf Einladung von Freunden erneut in die USA und kehrte nach sechs Wochen, unmittelbar vor Beginn des Zweiten Weltkriegs, nach Deutschland zurück.
Was für ein Film entsteht gerade über Bonhoeffer?
„Bonhoeffer“ startet im November 2024 in den US-Kinos und ist ein spannungsreiches Biopic, das Thrillerelemente enthält und neben dem Widerstand gegen den Nazi-Terror auch auf Bonhoeffers Zeit in den USA eingeht. Die Hauptrolle übernimmt der junge deutsche Schauspieler Jonas Dassler, zudem zählen unter anderen August Diehl („Inglourious Basterds“), Moritz Bleibtreu („Lola rennt“) und der aus Deutschland stammende und in den USA vor allem als Komiker bekannte Flula Borg zur Besetzung. Regisseur und Autor Todd Komarnicki hebt hervor, dass Bonhoeffers „Botschaft von Frieden und Mut“ heute genauso wichtig sei wie in der Zeit des Zweiten Weltkriegs.