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Kunst als Protest

Gegen Gentrifizierung, Klimawandel und Rassismus: Wir stellen drei Kunstprojekte vor, die sich gegen Missstände wenden.

Jasmin Siebert, 10.10.2019
Barbara Dombrowski hat Porträts von Menschen aus Grönland und dem Amazonas an einen Eisberg gehängt.
© Barbara Dombrowski

Das parasitäre Penthaus: Hausbesetzung als Protest gegen Gentrifizierung

„Maximale Freiheit“ verspricht das Video, das auf einem Immobilienportal für das „Penthaus à la Parasit“ wirbt. 3,6 Quadratmeter klein ist es, Kaufpreis 34.150 Euro. Ernst gemeint ist das Angebot nicht. Jakob Wirth und sein Künstlerkollege Alexander Zakharov haben das Penthaus als Kunstprojekt Anfang Oktober auf einem Dach in Berlin-Mitte aufgebaut, nur wenige Tage später mussten sie es jedoch vor dem Abriss retten. Nun sind sie auf der Suche nach einem neunen „Wirt“ für ihren Parasiten.

Das Projekt darf als Protest verstanden werden. Gegen immer höhere Mietpreise, die sozial schwächere Mieter in die Peripherie verdrängen. Das Penthaus macht die Dächer als letzte Freiräume in der dicht besiedelten Stadt sichtbar. Einem Parasiten gleich sitzt es auf einem anderen Haus – ohne um Erlaubnis zu fragen. Und so kann das minimalistische Wohnen jeden Moment vorbei sein, wenn jemand die Polizei ruft.

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#Art-4-Future: Mit Fotoinstallationen gegen den Klimawandel

Als die Hamburger Fotografin Barbara Dombrowski Mutter wurde, begann sie sich mit dem Klimawandel auseinanderzusetzen. Sie porträtierte Angehörige indigener Völker in Ostgrönland und im Amazonas-Regenwald. Später kamen die Wüste Gobi, Tansania und die Kiribati-Inseln dazu. Fünf Orte, die stellvertretend für fünf Kontinente stehen und an denen sich die Folgen des Klimawandels besonders drastisch zeigen.

Deswegen nennt Dombrowski ihre Kunst auch #Art-4-Future. „Kunst kann eine Lücke füllen zwischen der Wissenschaft und den Leuten da draußen“, sagt die Fotografin. Bewusst fotografiert sie keine Katastrophen, sondern schöne, gewaltige Landschaften und kombiniert diese mit Porträts von schönen, stolzen Menschen.

Unterschwelliges sichtbar machen: Malen gegen Alltagsrassismus

„Sprichst du Afrikanisch?“ – Das ist nur einer vieler Sprüche, die sich Joséphine Sagna schon hat anhören müssen. Eine Sammlung rassistischer Aussagen hat die 30-jährige Malerin aus Hamburg für eine Ausstellung an die Wand gepinselt. „Manchmal hilft nur lachen“, sagt sie, wird aber gleich wieder ernst. Ihre expressiven Öl- und Acrylgemälden kombiniert mit solchen Sprüchen sollen auf „strukturellen, unterschwelligen Rassismus“ aufmerksam machen.

Sagna ist in Süddeutschland geboren, doch weil ihr Vater aus dem Senegal stammt, sind ihr Teint dunkler und ihre Haare krauser als bei vielen anderen Deutschen. Die Auseinandersetzung mit ihrer Identität als schwarzer Frau ist der Kern ihres künstlerischen Schaffens. Mit leuchtend bunten Farben malt Sagna starke Frauen in selbstbewussten Posen.

Josephine Sagna
Josephine Sagna © Sebastian Heemann

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Joséphine Sagna https://www.instagram.com/p/BlBagekBm94/?utm_source=ig_embed&utm_campaign=dlfix

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