Bei Goethe zu Hause
Entdeckt Deutschland auf den Spuren der Dichter und Denker. Das sind die Top-4-Orte.
Geburtshaus von Johann Wolfgang Goethe (1749–1832), Frankfurt
Schon beim Betreten des Hauses am Großen Hirschgraben 23-25 in der Frankfurter Innenstadt spürt ihr, dass Goethe in einer wohlhabenden Familie aufwuchs: großzügige Räume, ausgesuchte Möbel, eine einladend breite Treppe. In diesem Haus wurde Johann Wolfgang Goethe am 28. August 1749 „mit dem Glockenschlage zwölf“ geboren. Der kleine „Hätschelhans“, wie seine Mutter ihn nannte, wuchs hier behütet auf und genoss nach und nach den Unterricht von acht Hauslehrern. Am runden Esstisch in der „Blauen Stube“ ließ Goethe die Reinschrift des „Götz von Berlichingen“ anfertigen, das Stück war sein erster Erfolg.
Wohnhaus von Friedrich Schiller (1759–1805), Weimar
Friedrich Schiller verschuldete sich hoch, um 1802 das Wohnhaus in der Innenstadt von Weimar für sich und seine Familie zu kaufen. 4200 Reichstaler war ihm das Haus wert, dafür konnte er hier in Ruhe arbeiten. Lange konnte Schiller seinen neuen Wohnsitz allerdings nicht genießen: Er starb 1805 im Alter von 45 Jahren. Das Arbeitszimmer, in dem Schiller seine Dramen „Die Braut von Messina“ und „Wilhelm Tell“ vollendete, ist noch weitgehend original erhalten. Fun-Fact: Hier hortete das Genie auch verfaulte Äpfel – der Geruch inspirierte ihn.
Wohnhaus von Bertolt Brecht (1898–1956), Berlin
Als Bertolt Brecht mit der Schauspielerin Helene Weigel 1953 in das Haus in der Chausseestraße 125 in Berlin-Mitte zog, war es ein gewöhnliches Mietshaus mit Tabak- und Lebensmittelgeschäft im Erdgeschoss. Das änderte sich schnell. Dramaturgen und Schauspieler von den nahe gelegenen Theatern, speziell dem Deutschen Theater und dem späteren Berliner Ensemble, gingen hier ein und aus. Heute werden die Räumlichkeiten vom Literaturforum genutzt.
Geburtshaus von Karl Marx (1818–1883), Trier
Ein Zufall machte das Haus in der Trierer Brückenstraße 10 zum Reiseziel. Denn Karl Marx kam hier zwar am 5. Mai 1818 zur Welt, die Familie zog aber schon ein Jahr später in eine andere Wohnung. Und das geriet lange in Vergessenheit. Erst durch eine 1904 entdeckte Umzugsanzeige in der lokalen Zeitung rückte die Adresse wieder in den Blickpunkt. Heute informiert eine Dauerausstellung über Leben, Werk und Wirkung des Philosophen und Ökonomen.
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