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Die Römerstadt Trier

In der deutschland.de-Serie „Meine Stadt“ verraten Rathaus-Chefs ihre Geheimtipps. Teil 5: Oberbürgermeister Klaus Jensen aus Trier.

17.09.2013
picture-alliance - Klaus Jensen
© picture-alliance - Klaus Jensen

Was ist das Besondere an Ihrer Stadt?

Als älteste Stadt Deutschlands ist hier der positive Spannungsbogen einer über 2000-jährigen Geschichte und großer Modernität an vielen Stellen spürbar. Zudem ist Trier eine Großstadt, die eingebettet ist in Wälder und Weinberge. Herausragend dürfte sein, dass man von Trier aus an einem Tag mit dem Fahrrad die vier europäische Staaten Deutschland, Luxemburg, Belgien und Frankreich entdecken kann.

Was sehen Sie, wenn Sie aus Ihrem Bürofenster schauen?

Vor allem die grünen riesigen Baumkronen alter Platanen, das Humboldt-Gymnasium, an dem Schülerinnen und Schüler auch gleichzeitig das französische Abitur abschließen können und das Trierer Theater.

An welchem Ort in Ihrer Stadt halten Sie sich am liebsten auf?

Da ich als Oberbürgermeister nur sehr wenig private Zeit habe, ist natürlich mein Lieblingsaufenthalt das Trierer Schammatdorf, in dem ich seit 29 Jahren lebe. Das Schammatdorf ist ein integratives Wohnprojekt von Menschen aller Generationen, Menschen mit und ohne Behinderung, Arm und Reich, also ein Spiegel unserer Gesellschaft. Ansonsten sitze ich am liebsten auf dem Trierer Kornmarkt im Zentrum unserer Stadt. Hier begegnen sich in einem wunderbaren Ambiente Trierer und Triererinnen, aber auch viele unserer internationalen Gäste.

Welche Persönlichkeit Ihrer Stadt schätzen Sie am meisten?

Von den vielen großen Persönlichkeiten, die unsere Stadt neben Karl Marx in ihrer Geschichte aufzuweisen hat, schätze ich vor allem Friedrich Spee, der im frühen 17. Jahrhundert gegen die Hexenverbrennungen initiativ geworden ist. Er hat sich um Pestkranke gekümmert und gleichzeitig wunderbare Kirchenlieder und Gedichte geschrieben. Mit seiner Schrift „Cautio criminalis“ hat er bereits vor bald 400 Jahren wichtige Rechtsgrundsätze wie zum Bespiel die Unschuldsvermutung eingefordert.

Welchen Ort würden Sie Touristen zeigen?

Die römische Konstantinbasilika. Das gewaltige säulenlose Ziegelstein-Gebäude, die ehemalige Palastaula von Kaiser Konstantin, bietet seinen Besuchern ein einmaliges Raumerlebnis. Bei sieben Welterbestätten der UNESCO und anderen großartigen Gebäuden und Plätzen, fällt es schwer, eine Auswahl zu treffen. Doch durch ihren unbeschreiblichen Eindruck hat die Basilika bei mir leicht die Nase vorn.

Wo kann man Menschen Ihrer Stadt am besten kennenlernen?

In den Kneipen gewachsener alter Wohnquartiere.

Wo verbringen Sie am liebsten Ihren Urlaub?

In der klaren Luft und Abgeschiedenheit Nordjütlands, der Spitze Dänemarks. Breite Sandstrände, herrliche Wälder und Heidelandschaften und der weite Blick über das Meer bieten mir Erholung, eine tiefe Ruhe und viele meditative Momente. Auch wenn dort wenig Menschen leben: Während ich in Trier der einzige Jensen bin, leben in Dänemark 850.000.

www.trier.de

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