Vorhang auf für die deutsche Theaterszene
75.000 Aufführungen in einer Saison – und 20 Millionen schauen zu: Was Deutschlands Bühnen auszeichnet.
Was macht die Theaterszene in Deutschland besonders?
Die deutsche Theaterszene besticht durch ihre große Anzahl an Bühnen und die Vielfalt der Genres. Aus diesem Grund hat die UNESCO die deutsche Theater- und Opernlandschaft 2014 als immaterielles Kulturerbe anerkannt. Insgesamt zählt der Deutsche Bühnenverein knapp 400 Theater als Mitglieder.
Wie kommt es zu der hohen Theaterdichte?
Deutschland bestand im 17. und 18. Jahrhundert aus vielen einzelnen fürstlichen Territorien. Herzöge und Herrscher brachten das Schauspiel an ihre Höfe, doch auch das erstarkende Bürgertum fand Gefallen am Theater als Beitrag zur kulturellen Bildung: Ab dem 19. Jahrhundert etablierten sich Stadttheater in bürgerlicher Trägerschaft, die bis heute bespielt werden.
Wie werden die Bühnen in Deutschland finanziert?
Der Großteil der deutschen Bühnen wird in öffentlicher und privater Trägerschaft geführt. Insbesondere die Bundesländer tragen Staatstheater und Landesbühnen, Stadttheater werden von der jeweiligen Stadt finanziert. Private Theater werden oft durch Stiftungen und Förderer getragen. Eine freie Szene, die sich aus Gruppen und Kollektiven zusammensetzt und freie Produktionsstätten bespielt, ergänzt das darstellerische Angebot.
Welche Genres werden an deutschen Theatern gespielt?
Für jedes Alter und jeden Geschmack bietet die Bühnenlandschaft eine Vielzahl an Genres: Schauspiel, Oper, Figurentheater, Musical, Tanz, Operette, Kinder- und Jugendtheater. Laut des Deutschen Bühnenvereins gab es in der Spielzeit 2023/24 rund 75.000 Aufführungen auf deutschen Bühnen.
Wie beliebt ist der Theaterbesuch in Deutschland?
Der Theaterbesuch ist für viele in Deutschland eine beliebte Freizeitaktivität. In der Spielzeit 2023/24 zählten die Theater 20 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, das entspricht rund 50.000 Besuchen pro Tag.
Welcher Bühnenautor war in der Spielzeit 2023/24 besonders populär?
Auf den deutschen Bühnen war William Shakespeare mit 83 Inszenierungen der am häufigsten gespielte Dramatiker, gefolgt von Georg Büchner mit 52 Inszenierungen. In der Oper war Wolfgang Amadeus Mozart mit 74 Inszenierungen Spitzenreiter.