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Ökologie und Ökonomie sinnvoll verbinden

Achim Steiner, Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, ist überzeugt, dass die Welt in Umweltfragen umsteuern kann.

29.12.2015

ACHIM STEINER

Exekutivdirektor das 
VN-Umweltprogramms UNEP

Achim Steiner ist momentan der ranghöchste Deutsche bei den Vereinten Nationen – und einer der längst gedienten auf seinem Posten: Seit fast zehn Jahren tritt er als Untergeneralsekretär und Exekutivdirektor des VN-Umweltprogramms (UNEP) unermüdlich für die Belange der Umwelt ein. Ob Klimaschutz oder Rohstoffe, Walderhalt oder Artenvielfalt – Steiner weist unermüdlich auf die Endlichkeit der Ressourcen, den Raubbau an der Natur und den Zusammenhang von Wirtschaft und Entwicklung hin.

Seine Botschaft verbindet er aber stets mit der Aussage, dass die Welt umsteuern und ihr Wirtschaften in Einklang mit der Umwelt bringen kann. Ökologie und Ökonomie verbinden, lautet sein Credo, das heute häufig mit dem Etikett „Green Economy“ versehen wird. Steiner ist schon lange ein Vertreter dieses Ansatzes. „Geld ist genug vorhanden“, sagt er dann, „es muss nur richtig eingesetzt werden.“ Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung scheinen seine zweite Natur zu sein. Aber Steiner kam eher zufällig dazu, wie er einmal einer Zeitung anvertraute. Er habe in jungen Jahren mitten im Himalaya auf einem Flug­hafen gesessen und sei dort mit einem Naturschützer ins Gespräch gekommen, der an einem Bericht über die Umweltsituation vor Ort arbeitete. Danach habe ihn das Thema nicht mehr losgelassen. Studiert hat der Deutsch-Brasilianer Politologie, Philosophie und Ökonomie und war zunächst in der Entwicklungszusammenarbeit tätig, in Pakistan, Südafrika, Vietnam und Oman. Nachdem er seine „grüne Ader“ entdeckt hatte, widmete er sich fortan dem Umweltschutz. Erst als Generalsekretär der Genfer Weltnaturschutz­union, seit 2005 als Chef von UNEP in Nairobi.

Das Mandat dort läuft in einigen Monaten aus. Noch ist offen, wo und wie er seine große internationale Erfahrung danach einsetzen wird. Dank seiner „überzeugenden Persönlichkeit“ (Klaus Töpfer) fällt es dem 54-Jährigen nicht schwer, sich auch jenseits grüner Themen zu profilieren. ▪