Frühwarnsysteme retten Leben
Unwetter werden oft zu Katastrophen, weil die Menschen nicht rechtzeitig gewarnt werden – diese Projekte wollen das verhindern.
Naturkatastrophen und extreme Wetterphänomene nehmen im Zuge der Klimakrise zu. Viele Opfer könnten überleben, wenn sie frühzeitig vor Gefahren gewarnt würden. Die UN wollen daher weltweit Frühwarnsysteme etablieren. Deutschland beteiligt sich an der Verwirklichung des Vorhabens. Drei Beispiele zur deutschen Hilfe.
Warnketten in Bangladesch und Indonesien
Das Bündnis Aktion Deutschland Hilft, dem 23 große deutsche Hilfsorganisationen angehören, widmet sich intensiv der Katastrophenvorsorge. Ein Projekt in Bangladesch will Frauen besser in die Notfallplanung einbeziehen. Das Land sieht sich immer wieder schweren Überschwemmungen ausgesetzt. Weil Gefahrenwarnungen Frauen oft spät oder gar nicht erreichen, werden nun unter anderem Frauengruppen gezielt in die Warnkette aufgenommen. In Indonesien, 2004 von einem schweren Tsunami getroffen, konnten Imame gewonnen werden, im Katastrophenfall Warnungen über die Lautsprecheranlagen ihrer Moscheen zu verbreiten.
Üben für den Ernstfall in Burundi
Burundi leidet infolge des Klimawandels immer häufiger unter Dürren – und gleichzeitig unter Überschwemmungen und Schlammlawinen. Die extremen Wetterereignisse gefährden vor allem die Landwirtschaft. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) hat gemeinsam mit dem deutschen Think-and-Do-Tank „adelphi“ Frühwarnkonzepte für die betroffenen Regionen entwickelt. Kommunale Komitees erarbeiten Notfallpläne, in praktischen Übungen wird der Ernstfall simuliert. Gefährdete Gemeinden werden auch bei der Budgetplanung beraten, damit ausreichende Mittel für die Katastrophenvorsorge zur Verfügung stehen.
Freiwillige schlagen Alarm in Togo
In Togo unterstützt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) die Bevölkerung, sich auf Überschwemmungen vorzubereiten. Sämtliche Flüsse des Landes wurden mit Pegelmesssäulen ausgestattet. Steigt der Wasserstand eines Flusses bedrohlich an, schlagen freiwillige Helfer Alarm – mithilfe von Megaphonen oder durch Warnungen per Handy. 112 Gemeinden sind schon an dieses Frühwarnsystem angeschlossen. Sie haben Aktionspläne für den Katastrophenfall erstellt und Risikokarten, die sichere Fluchtpunkte ausweisen. Die Freiwilligen sammeln auch Daten, die in ein Rechenmodell zu möglichen Überschwemmungen einfließen. Ziel ist es, Risiken noch verlässlicher vorherzusagen und die Vorwarnzeit für die Bevölkerung zu erhöhen.
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