„Umbruch von größtem Ausmaß“
Die Regierungsbildung und der Einzug der rechtspopulistischen AfD in den Bundestag beschäftigen die deutschen Medien.
Die Welt
„Deutschland steht vor einer komplizierten Regierungsbildung. Denn im künftigen Bundestag können weder das linke Lager (SPD, Linke, Grüne) noch das sogenannte bürgerliche Lager (CDU/CSU, FDP) eine Mehrheit der Mandate auf sich vereinen. Mathematische Mehrheiten gibt es allein für eine große Koalition sowie ein Bündnis aus Union, FDP und Grünen (Jamaika). Die Sozialdemokraten machten am Wahlabend aber sehr deutlich, dass sie zu einer erneuten großen Koalition nicht bereit sind.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung
„Ein schwarz-gelb-grünes Bündnis fehlt Merkel noch in ihrer Koalitionssammlung. (…) Die Kanzlerin hat, was die Grünen angeht, kaum Berührungsängste. Doch die CSU, der im nächsten Jahr die Landtagswahl ins Haus steht, tut sich da ungleich schwerer, zumal nach diesem schwachen Ergebnis. Dem schwarz-gelb-grünen Anfang, so er überhaupt gelingt, wird Krampf innewohnen, nicht Zauber.“
Die Zeit
„Nun tritt ein, was viele vor der Wahl gefürchtet hatten: Die AfD wird dritte Kraft im Bundestag. Ein Schock mit Ansage. Die beiden alten Volksparteien Union und SPD, die in den vergangenen vier Jahren regiert haben, haben stark an Zustimmung verloren.“
Süddeutsche Zeitung
„Mit diesem Wahltag wird die Republik von rechts herausgefordert. Die politischen Folgen sind noch nicht abzusehen. Eines aber ist sicher: Der demokratische Grundkonsens und der zivilisierte Umgang miteinander werden ihrer bislang schwersten Prüfung unterzogen. Eine Fraktion im Parlament wird sie nicht mehr mittragen, sondern bekämpfen.“