Zum Hauptinhalt springen

Verlässliche Partner für den Klimaschutz

Africa Climate Summit 2025: Deutschland investiert in Klimaprojekte und stärkt Afrikas Stimme bei der COP30.

10.09.2025
Deutschland setzt sich für den Erhalt afrikanischer Wälder etwa im Kongobecken ein.
Deutschland setzt sich für den Erhalt afrikanischer Wälder etwa im Kongobecken ein. © picture alliance / photothek | Michael Gottschalk

Der Africa Climate Summit vom 8. bis 10. September 2025 in Addis Abeba ist ein wichtiger Meilenstein vor der nächsten Weltklimakonferenz COP30 in Brasilien. Deutschland wird von der Parlamentarischen Staatssekretärin im Entwicklungsministerium (BMZ) Bärbel Kofler vertreten sowie von Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Welche Rolle Deutschland für Klimaprojekte auf dem Kontinent und darüber hinaus spielt, erfährst du in unserem Q&A.

Worum geht es beim Africa Climate Summit 2025?

Die teilnehmenden afrikanischen Staaten möchten beim Africa Climate Summit eine gemeinsame Position zum Klimawandel, konkrete Lösungsansätze und Anpassungsstrategien festlegen. Ein zentrales Ergebnis soll die „African Leaders Addis Ababa Declaration“ sein, die eine einheitliche afrikanische Position für die UN-Klimakonferenz COP30 im November 2025 im brasilianischen Belém formuliert und Afrika als Schlüsselakteur im Klimaschutz positioniert.

Warum gilt der Africa Climate Summit als wichtiger Meilenstein vor der nächsten Weltklimakonferenz COP30 in Brasilien?

Laut Jochen Flasbarth ist der Gipfel ein wichtiger Schritt im Vorfeld der UN-Klimakonferenz COP30: „Vor zwei Jahren hat der erste Afrikanische Klimagipfel ein wichtiges Zeichen für den beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien gesetzt und so den Weg für die Verabschiedung der historischen globalen Energieziele in Abu Dhabi mit bereitet“, so Flasbarth. Jetzt komme es darauf an, diese Ziele global und in Afrika umzusetzen, Importabhängigkeiten von fossilen Energieträgern zu reduzieren und die daraus entstehenden sozialen und wirtschaftlichen Chancen zu nutzen. 

Welche Rolle spielt Deutschland in Bezug auf Klimaprojekte in Afrika?

Deutschland ist ein verlässlicher Partner Afrikas, einer der größten Geber für Klimaprojekte auf dem Kontinent und leistet einen wichtigen Beitrag zur internationalen Klima- und Umweltfinanzierung. 2023 sagte die Bundesregierung für Afrika knapp 1,5 Milliarden Euro bilaterale Klimafinanzierung aus Haushaltsmitteln zu. Schwerpunkte sind: 

  • Energie
  • Landwirtschaft
  • Biodiversität
  • Umweltschutz
  • Wasser

Zudem fördert Deutschland bessere Rahmenbedingungen, um private und öffentliche Mittel für Klimaschutz und -anpassung zu mobilisieren, setzt sich für Abgaben auf CO2-intensive Sektoren, den Abbau klimaschädlicher Subventionen und den Erhalt afrikanischer Wälder ein, insbesondere des CO2-relevanten Kongobeckenwaldes.

Warum lohnen Investitionen in den Klimaschutz?

Der Klimawandel hat weltweit negative Folgen für die Gesundheit und Sicherheit von Menschen. „Wer in Klimaschutz und Anpassung investiert, investiert deshalb in eine sichere Zukunft für alle“, so Bärbel Kofler. Der afrikanische Kontinent zeige eindrucksvoll, wie innovative Investitionen das Klima schützen und zugleich Wirtschaftswachstum und neue Jobs schaffen. „Hier hat sich seit dem ersten Afrikanischen Klimagipfel vor zwei Jahren viel getan. Immer mehr Länder Afrikas setzen auf erneuerbare Energien“, so Kofler weiter. Deutschland stehe ihnen als verlässlicher Partner zur Seite und unterstütze eine sozial gerechte Transformation etwa im Rahmen von Klimapartnerschaften. „Die Bundesregierung leistet damit einen fairen Beitrag zur internationalen Klima- und Umweltfinanzierung und setzt ein starkes Signal für internationale Klimapolitik“, sagte Kofler. 

Deutschland unterstützt den Ausbau erneuerbarer Energien in Afrika.
Deutschland unterstützt den Ausbau erneuerbarer Energien in Afrika. © IStock

Warum ist der Gipfel auch für Deutschland und Europa wichtig?

Die Klimakrise in Afrika hat massive Folgen für internationale Migration, Ernährungssicherheit und Energiemärkte in Europa. Ambitionierte Klima- und Entwicklungsziele könnten laut OECD und UNDP bis Ende des Jahrhunderts in einzelnen Ländern der Sub-Sahara mehr als 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts an Klimakosten vermeiden und bis 2035 mehr als 45 Millionen Menschen aus extremer Armut befreien.

Wie unterstützt Deutschland den Ausbau erneuerbarer Energien in Afrika konkret?

Das BMZ stellt auf dem Africa Climate Summit gemeinsam mit der EU ein regionales Vorhaben vor, das die Afrikanische Union beim Aufbau eines einheitlichen afrikanischen Strommarkts und einer koordinierten Energiepolitik unterstützt. Energie ist Kernthema der bilateralen Zusammenarbeit Deutschlands mit 16 afrikanischen Partnerländern, häufig mit Fokus auf erneuerbare Energien. In Côte d’Ivoire etwa ging 2024 mit deutscher Unterstützung das erste Solarkraftwerk in Betrieb. Es versorgt 150.000 Menschen mit Strom und spart jährlich 35.000 Tonnen Treibhausgasemissionen. In Südafrika besteht eine enge Kooperation für eine sozial gerechte Energiewende. Deutschland unterstützt den Aufbau grüner Wirtschaftsstrukturen, fördert lokale Unternehmen im Energiesektor und qualifiziert Arbeitskräfte für klimafreundliche Branchen. 

Welche Maßnahmen zur Klimaanpassung fördert Deutschland in Afrika?

Deutschland unterstützt afrikanische Städte zum Beispiel bei Klimarisikobewertungen in der Stadtplanung, um Metropolen widerstandsfähiger gegen Dürren, Überflutungen und Infrastrukturausfälle zu machen. In Mosambik, Sambia und Simbabwe fördert Deutschland in mehr als 100 Gemeinden die sogenannte Community-Based Adaptation (CBA). Dabei handelt es sich um einen Ansatz, bei dem lokale Gemeinschaften ihre eigenen Risiken und Bedürfnisse identifizieren und mit lokalem Wissen, gemeinsamer Planung und externer Unterstützung maßgeschneiderte Lösungen zur Stärkung ihrer Widerstandsfähigkeit umsetzen.