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Rettet die Bienen

Warum die Bundesregierung große Anstrengungen zum Schutz der Bienen unternimmt.

Kim Berg/Tanja Zech, 18.05.2018
Schutzbedürftig: Honigbiene auf einer Blüte.
Schutzbedürftig: Honigbiene auf einer Blüte. © dpa

Die ganze Welt sorgt sich um die Bienen. Der Weltbienentag am 20. Mai richtet die Aufmerksamkeit auf das nützliche Insekt, das in seinem Bestand bedroht ist – auch in Deutschland. Bienen spielen sogar eine Rolle im Koalitionsvertrag der Bundesregierung: „Der Schutz der Bienen liegt uns besonders am Herzen“, heißt es. Die Regierung hat sich den Erhalt der biologischen Vielfalt und umweltfreundliche Landwirtschaft zur Aufgabe gemacht. Das „Aktionsprogramm Insektenschutz“ soll die Lebensbedingungen der Tiere verbessern; unter anderem durch strengere Auflagen für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.

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Warum sorgen sich Politiker in Deutschland um Bienen?

Das hat gute Gründe. Bienen gelten als drittwichtigstes Nutztier – nach Rindern und Schweinen. Auch Bienen leisten einen unersetzlichen Beitrag zur Ernährung der Menschen: Sie bestäuben einen Großteil aller Obst-, Gemüse- und Futterpflanzen und tragen wesentlich zur Biodiversität bei. In Deutschland sind rund 80 Prozent der Pflanzen auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen. „Bienen sind systemrelevant“, so brachte es Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner in ihrer Regierungserklärung auf den Punkt.

Würde man die Leistung von Honigbienen in Geld beziffern, wären es global 153 Milliarden Euro pro Jahr. Die Summe ermittelten Wissenschaftler aus Frankreich und Deutschland in einer Studie, die 2009 in der Zeitschrift „Ecological Economics“ erschien.

 

Biodiversität

 

Welche Gründe hat das Bienensterben?

Wissenschaftler beobachten weltweit einen alarmierenden Rückgang der Bienen. Gründe für das Bienensterben sind unter anderem Monokulturen und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der konventionellen Landwirtschaft. In Deutschland ist die Hälfte der rund 570 Wildbienenarten vom Aussterben bedroht. 

Deshalb unterstützte Deutschland im April 2018 den EU-Beschluss, die bienenschädliche Pestizidgruppe Neonikotinoide für Freilandkulturen zu verbieten. Darüber hinaus ist es in Deutschland nicht erlaubt, damit behandeltes Saatgut für Raps, Mais und Getreide auszusäen. Auch das umstrittene Pflanzenschutzmittel Glyphosat soll auf Dauer von Äckern in Deutschland verbannt werden. Dazu erarbeitet die Regierung mit den Landwirten eine gemeinsame Strategie.

Was tut Deutschland noch zum Schutz der Bienen?

2017 veranstaltete das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit dem Deutschen Imkerbund die Erste Internationale Bienenkonferenz, auf der 500 internationale Teilnehmer über Bienenschutz berieten. 

Bundesweit wirbt die Initiative „Deutschland summt!“ für mehr Bienen in Städten und Gemeinden. Die Imkerei erfreut sich deutschlandweit einer zunehmenden Beliebtheit, „Urban beekeeping“ boomt. Immer mehr junge Städter stellen sich Bienenkisten einfach auf den Balkon. 

Besonderem Schutz des Staates genießen die „Bundestagsbienen“: Seit 2016 steht ein Bienenstock im Hof des Bundestags. Drei Bienenvölker produzieren pro Jahr 80 bis 100 Kilogramm Honig, der als „Bundestagsblüte“ verkauft wird. Die Einnahmen fließen in bienenfreundliche Projekte.

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Welche Institute in Deutschland betreiben Bienenforschung?

Unter anderem das Institut für Bienenkunde, das der Frankfurter Goethe-Universität angegliedert ist, außerdem Forschungseinrichtungen der Bundesländer wie das gemeinsame Länderinstitut für Bienenkunde von Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen.

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