Umwelt und Gesundheit zusammendenken
In Deutschland berät der Umweltrat die Bundesregierung. Hier lernst du seine Vorsitzende kennen: Claudia Hornberg.
Die Bundesregierung wird in vielen wichtigen Gebieten von Fachleuten aus Wissenschaft und Forschung in Deutschland beraten. Wir stellen euch die wichtigsten Persönlichkeiten und Gremien vor. Hier Professorin Claudia Hornberg, Vorsitzende des Sachverständigenrats für Umweltfragen.
Gesundheit – das erleben wir alle während der Coronapandemie – ist das Allerwichtigste. Was dafür nötig ist, wissen wir: ein gut funktionierendes Gesundheitssystem, außerdem ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung. Für Claudia Hornberg gehört noch etwas dazu, nämlich eine intakte Umwelt. Das heißt: saubere Luft, sauberes Wasser, wenig Lärm, viel Grün in der Stadt und, nicht zuletzt, ambitionierter Klimaschutz.
Hornbergs Name mag nicht allen ein Begriff sein. Dabei ist die Medizinprofessorin aus Bielefeld eine wichtige Vordenkerin, die entscheidende Entwicklungen in der Umwelt-, Klima- und Gesundheitspolitik mit angestoßen hat. Hornberg leitet nicht nur seit 2016 eines der ältesten und profiliertesten Beratungsgremien der Bundesregierung, den Sachverständigenrat für Umweltfragen, kurz: Umweltrat. Schon seit 20 Jahren beschäftigt sich die Biologin, Ökologin und Fachärztin für Hygiene und Umweltmedizin mit den Zusammenhängen zwischen Umwelt und Gesundheit. Dass beides zusammengehört und zusammen gedacht werden muss, ist ihr Lebensthema.
Umweltschutz bedeutet Lebensqualität
Hornberg hat damit zu einem Bewusstseinswandel beigetragen. Umweltschutz gilt mittlerweile nicht mehr in erster Linie als reglementierende Verbotspolitik. Im Vordergrund stehen nun die Vorteile. Denn werden Umwelt und Natur geschützt, das zeigt auch Hornbergs Forschung, verbessern sich Wohlbefinden und Lebensqualität – und damit wichtige Voraussetzungen für ein gesundes Leben.
Auch der Umweltrat hat unter Hornbergs Vorsitz wegweisende Papiere vorgelegt. Ein Beispiel: In der Klimapolitik fordert der Rat ein CO2-Budget für Deutschland, also eine Art Konto, das die Gesamtmenge an CO2 anzeigt, die noch ausgestoßen werden darf. An diesem Ansatz orientierte sich das Bundesverfassungsgericht, als es im Frühjahr 2021 sein historisches Klimaurteil fällte. Die Bundesregierung schärfte daraufhin ihr Klimaschutzgesetz nach.
Auch die neue Medizinische Fakultät an der Universität Bielefeld, die Claudia Hornberg seit 2018 als Gründungsdekanin aufbaut, könnte ein zukunftsweisendes Projekt werden. Hornberg holte Hausärzte mit ins Team und schrieb für die Studierenden Praxiserfahrungen ab dem ersten Semester ins Curriculum. So soll die allgemeinärztliche Versorgung auf dem Land verbessert werden. Und damit auch – die Lebensqualität.
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