Zum Hauptinhalt springen

Wie deutsche Startups einen Beitrag zum Umweltschutz leisten

Kontaminiertes Grundwasser, Mikroplastik, zu viel CO2 in der Atmosphäre – deutsche Startups suchen Lösungen für weltweit drängende Umweltprobleme. 

Carolin Wilms , 07.05.2024
Climeworks Gründer Christoph Gebald und Jan Wurzbacher
Climeworks Gründer Christoph Gebald und Jan Wurzbacher © Climeworks AG

CO2 aus der Luft holen – Climeworks 

Die beiden deutschen Maschinenbauer Christoph Gebald und Jan Wurzbacher haben eine neue Technologie entwickelt, um klimaschädliches CO₂ aus der Luft zu filtern. Im Jahr 2009 gründeten sie an der ETH Zürich mit ihrer Direct-Air-Capture-Technologie das Unternehmen Climeworks. Um das abgeschiedene Kohlendioxid unschädlich zu machen, speichern sie es unterirdisch. Dabei setzen die Gründer auf Lagerstätten in Island, wo das Gas in tiefgelegenen Erdschichten gelagert wird. Die beiden Gründer planen, mit dieser Technologie mehrere Anlagen in den USA zu errichten.  

Kampf gegen Mikroplastik – Plastic Fischer 

Das Gründerteam: Moritz Schulz, Karsten Hirsch und Georg Baunach kamen im Urlaub auf die Idee, Flüsse von Plastik zu säubern.
Das Gründerteam: Moritz Schulz, Karsten Hirsch und Georg Baunach kamen im Urlaub auf die Idee, Flüsse von Plastik zu säubern. © Plastic Fischer

Das deutsche Startup hat es sich zur Aufgabe gemacht, die mit Plastik vermüllten Zuflüsse zu Ozeanen zu reinigen. Plastic Fischer hat dafür in Indien und Indonesien schwimmende Barrieren in kleineren Flüssen errichtet, in denen es keinen Schiffsverkehr gibt. So gelangt das Plastik nicht in das Meer, wo es durch die Einwirkung von Sonne und Salzwasser zu Mikroplastik zerfällt. Das 2019 in Köln gegründete Unternehmen sortiert das Plastik nach eigenen Angaben in lokal angemieteten Hallen und verwertet den nicht recyclebaren Teil als Brennstoff in dortigen Fabriken. In Zukunft will Plastic Fischer sein Engagement auf weitere Länder ausweiten. 

Sauberes Grundwasser – Intrapore 

Die 2015 in Essen gegründete Firma Intrapore reinigt kontaminiertes Grundwasser „minimalinvasiv“: Nano- und Mikropartikel gelangen durch eine unterirdische Leitung an die Stelle, an der das Wasser etwa mit Schwermetallen, Chlorkohlenwasserstoffen oder Pestiziden belastet ist. Die Partikel reagieren mit den Schadstoffen, bauen sie ab oder bilden eine Filterzone, durch die das Wasser fließt und so gereinigt wird. Entwickelt hat das Verfahren der Geomikrobiologe Julian Bosch. An mehr als 100 Standorten in Europa sorgt das Unternehmen aus Deutschland inzwischen für sauberes Wasser.