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#SupportYourLocal

Die Corona-Krise trifft kleine Unternehmen oft besonders hart. Lesen Sie hier, wie Initiativen die lokale Wirtschaft unterstützen.

Gunda Achterhold, 06.04.2020
Corona-Krise: Trotz Sonne keine Kundschaft in Berlin.
Corona-Krise: Trotz Sonne keine Kundschaft in Berlin. © picture alliance/dpa

In vielen deutschen Städten bilden sich Initiativen mit dem Ziel, die lokale Wirtschaft zu unterstützen. Den Italiener um die Ecke, die Lieblingsbar und die vielen Unternehmen und Händler in der Nachbarschaft, die unter der Corona-Krise besonders leiden. Wir stellen hier einige Beispiele vor.

Stoyl – Save the ones you love

In Zeiten des Stillstands sind Gutscheine die neue Währung. Für Burger, die irgendwann in der Zeit „danach“ gegessen werden, für kosmetische Behandlungen oder das nächste Handballspiel der Hannover Recken. In nur drei Tagen baute Chris Tolksdorf, Gründer einer Agentur für Dialogmarketing, die Plattform Stoyl auf. Gastronomen, Händler, Vereine oder öffentliche Einrichtungen aus Hannover und Hildesheim bieten auf der Seite ihre Produkte und Dienstleistungen an.

Auch in anderen Regionen Deutschlands gibt es ähnliche Aktionen. Mainz Liebe, Gutscheine statt Klopapier oder Veedelsretter in Köln nutzen das Gutschein-Prinzip, um Läden, Bars, Gastro und Kultur zu unterstützen.

www.instagram.com/starkeinnenstadtmuenster/
www.instagram.com/starkeinnenstadtmuenster/

Münster bringt’s!

Die Idee gibt es schon länger, in der Krise ging es dann ganz schnell: Ein Zusammenschluss von Einzelhändlern hat das Projekt Münster bringt’s! ins Leben gerufen, knapp 600 Unternehmen liefern ihre Ware bis vor die Haustür – ohne dass Lieferant und Empfänger in Kontakt kommen. Ihre Initiative ist gleichzeitig ein Appell an die Bürger, auf Online-Bestellungen zu verzichten. „Jeder Klick im Netz ist Umsatz, der in der Stadt verloren geht“, betont Linus Weistropp, Geschäftsführer der Initiative Starke Innenstadt Münster. Er hofft auf einen Bewusstseinswandel, der die Krise überdauert. „Alle Produkte, die Käufer online finden, haben wir auch in unserer Stadt.“

Mybudapester.com

Riesenlager, keine Umsätze. Auf dem sonst so quirligen Berliner Ku’damm stehen Geschäftsleute unter Schock. Auch Matthias Nebus und seine Firmenpartner haben ihre Läden in Berlin und Hamburg schließen müssen, der Vertrieb ihrer Markenware läuft jedoch über den Onlinehandel weiter. Mit einem Hilfsprogramm unterstützen sie andere Händler ohne Online-Shop, die hochwertige Taschen, Schuhe oder Accessoires verkaufen. Sie fotografieren deren Produkte, stellen sie in ihrem Shop mybudapester.com ein und sorgen für den Versand. Eine Umsatzprovision wird nur beim Verkauf fällig.

Bars auf der ganzen Welt sehen zur Zeit aus wie diese in München: Leer.
Bars auf der ganzen Welt sehen zur Zeit aus wie diese in München: Leer. © picture alliance / SvenSimon

Support your Münchner Drinks

Die Münchner Getränkeszene ist jung, kreativ und – momentan existenziell gefährdet. Einige der kleinen, unabhängigen Marken stemmen sich gemeinsam gegen die Krise. „90 Prozent unserer Kunden kommen aus der Gastronomie“, sagt Timo Thurner, Mitgründer von Aqua Monaco. „Deshalb brauchen wir zusätzliche Vertriebskanäle. “ Über einen neuen Webshop kann nun jeder zu Supermarktpreisen unter www.muenchner-drinks.de ordern. Ein Lieferant ist auch mit im Boot und bringt innovative Limonaden, lokale Gin-Label oder Schorle kostenfrei ins Haus.

© www.deutschland.de

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