Hilfe für die Wirtschaft
Die Corona-Krise trifft die Wirtschaft hart. Lest hier, was Regierung und Bundesländer tun, um Firmen und Menschen zu helfen.
Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise bisher auf die deutsche Wirtschaft?
Wie alle Volkswirtschaften leidet auch die deutsche extrem unter den Einschränkungen, die mit der Corona-Pandemie einhergehen. Besonders betroffen von den verordneten Ausgangsbeschränkungen und Geschäftsschließungen sind der stationäre Einzelhandel und Dienstleister wie etwa Friseure. So ist etwa auf Deutschlands umsatzstärkster Einkaufsstraße, der Frankfurter Zeil, die Zahl der Passanten um 81 Prozent zurückgegangen – am Wochenende des 14. Und 15. März wurden dort noch rund 85.000 Menschen gezählt, eine Woche darauf nur noch 16.000.
Wie sehen die Prognosen aus?
Ökonomen sagen, wegen der Geschäftsschließungen und Produktionsrückgänge könnte die Arbeitslosenzahl um bis zu 1,8 Millionen Menschen zunehmen, weitere 6 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer könnten von Kurzarbeit (siehe unten) betroffen sein. Interessenvertreter des Einzelhandels warnen vor einer Pleitewelle gerade kleinerer Geschäfte.
Was unternehmen Bundesregierung und die Länder?
Es gibt „Soforthilfen für Kleinstunternehmen und Solo-Selbständige. Kliniken und Arzt-Praxen werden gestärkt, der Zugang zum Kurzarbeitergeld vereinfacht. Und der Bund hilft den großen Unternehmen mit einem Wirtschaftsstabilisierungsfonds“, heißt es vonseiten der Bundesregierung. Das „Sonderprogramm 2020“ der staatlichen Förderbank KfW (siehe unten) unterstützt Unternehmen, die wegen der Corona-Pandemie in Schwierigkeiten geraten sind. Kleine, mittelständische und auch große Unternehmen können über ihre Hausbank Anträge stellen. Insgesamt plant die Bundesregierung derzeit mit etwa 150 Milliarden Euro zusätzlicher Neuverschuldung für direkte Hilfen und Steuererleichterungen. Alle Hilfen sollen schnell und unbürokratisch zur Verfügung gestellt werden.
Was wird für kleine Unternehmen getan?
Die Soforthilfen für kleine Unternehmen und Soloselbständige sind einerseits eine direkte und nicht rückzahlbare Unterstützung zwischen 9.000 und 15.000 Euro für drei Monate. Dazu können schnelle Kredite zum Erhalt der Liquidität beantragt werden. Die Bundesregierung stellt dafür 50 Milliarden Euro zur Verfügung. Für kleine wie große Firmen gibt es die Möglichkeit der Stundung von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen. Der leichtere Zugang von Beschäftigten zu Kurzarbeitergeld hilft den Firmen ebenfalls.
Was wird für große Unternehmen getan?
In den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) fließen mehrere 100 Milliarden Euro. Dazu gehören Staatsgarantien für Schulden bis zu einer Höhe von 400 Milliarden Euro. Zudem wird ein im Volumen unbegrenztes Kreditprogramm über die KfW bereitgestellt. Große Unternehmen wie etwa die stark angeschlagene Lufthansa sollen notfalls durch Verstaatlichungen gerettet werden. Die Bundesregierung hat angekündigt, möglichen Übernahmen deutscher Firmen durch Finanzinvestoren während der Corona-Pandemie nicht tatenlos zuzusehen.
Was ist Kurzarbeit?
Kurzarbeit ist ein Mittel, Arbeitslosigkeit zu verhindern. Unternehmen verringern die Arbeitszeit ihrer Beschäftigten, statt sie zu entlassen. Das Arbeitsamt übernimmt währenddessen Teile des Gehalts, so dass die Beschäftigten unabhängig von ihrer Arbeitsleistung und auch wenn sie zuhause sind mindestens 67 Prozent ihres Nettoeinkommens erhalten.
Was ist die KfW?
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW) ist die staatliche Investitions- und Förderbank Deutschlands. Sie wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet, um den Wiederaufbau des Landes zu finanzieren. Heute hat die KfW hat viele Aufgaben. Als Förderbank unterstützt die KfW Bankengruppe den Wandel und treibt zukunftsweisende Ideen voran – in Deutschland, in Europa und weltweit.
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