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Lebendige Erinnerung

Was hat das Schicksal von Anne Frank mit Hate Speech und Diskriminierung zu tun? Eine Ausstellung verdeutlicht die Bezüge.

Petra Schönhöfer, 26.01.2018
Bildungsstätte Anne Frank eröffnet interaktives Lernlabor
Bildungsstätte Anne Frank eröffnet interaktives Lernlabor © Bildungsstätte Anne Frank/Mara Monetti

Deutschland. Am 27. Januar gedenkt Deutschland der Opfer des Nationalsozialismus. Wie kann man Jugendliche für das Thema sensibilisieren? Zum Beispiel mit dem „interaktiven Lernlabor“ der Bildungsstätte Anne Frank. Die Einrichtung in Frankfurt hält die Erinnerung an das jüdische Mädchen lebendig, das von den Nazis ermordet wurde. Das Tagebuch der Anne Frank bewegt bis heute Menschen in aller Welt.

In Frankfurt am Main wird es ab 2018 ein „interaktives Lernlabor“ zu Anne Frank geben. Was bedeutet das?

Am 12. Juni 2018 wäre Anne Frank 89 Jahre alt geworden. Die Bildungsstätte Anne Frank in ihrer Geburtsstadt Frankfurt am Main eröffnet dann eine Ausstellung, die vor allem junge Besucher für Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus sowie für den Wert solidarischen Handelns sensibilisieren soll.

Wie sieht das Lernlabor aus?

Das Lernlabor ist Teil der neuen Dauerausstellung „Anne Frank. Morgen mehr“. An rund 30 Stationen hören die Besucher etwa „Geschichten aus dem Hinterhaus“, dem Amsterdamer Versteck der Familie, oder sie beschäftigen sich näher mit dem weltberühmten Tagebuch des jüdischen Mädchens, das von den Nazis ermordet wurde. Auch aktuelle Fragen wie Mobbing, Hate Speech und Migration werden thematisiert.

Wir wollen die Geschichte von Nationalsozialismus und Holocaust innovativ mit Fragen, Problemen, und Konflikten in der Gesellschaft von heute verbinden.
Meron Mendel, Leiter der Bildungsstätte Anne Frank

Was macht das neue Angebot besonders?

Es gibt keine klassischen Ausstellungsstücke mehr. Für den Rundgang bekommen die Besucher einen Tablet-Computer in die Hand. Sie können einzelne Punkte anklicken und mehr erfahren, Videos ansehen oder Fragen beantworten. Es sei ein lebendiges Angebot, das aus vielen Perspektiven auf Anne Franks Leben blicke, sagt Kuratorin Deborah Krieg. Die Geschichte von Anne Frank sei der Ausgangspunkt, um gemeinsam mit den Jugendlichen die Geschichte von Nationalsozialismus und Holocaust „innovativ mit Fragen, Problemen, Konflikten und Schieflagen in der Gesellschaft von heute zu verbinden“, so Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte.

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Was sind die Aufgaben der Bildungsstätte Anne Frank?

Sie fördert die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in Deutschland und richtet sich vor allem an die jüngere Generation, die kaum noch Zeitzeugen erleben kann. Sie organisiert Ausstellungen, Seminare und Workshops. Außerdem unterstützt sie andere Bildungseinrichtungen und Initiativen. Die bisherige Dauerausstellung, die nun abgelöst wird, haben seit 2003 rund 120.000 Schüler besucht.

Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt am Main

© www.deutschland.de