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Natürlich intelligent

Künstliche Intelligenz ist von Menschen für Menschen gemacht. Diese klugen Köpfe und ihre Ideen und Projekte solltest du kennen.

Klaus Lüber, 08.12.2022
Kristian Kersting
Kristian Kersting © Jonas Ratermann

In Deutschland beschäftigen sich viele führende Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und Wirtschaftsexperten mit der Erforschung und Entwicklung von Künstlicher Intelligenz. Wir stellen einige der wichtigsten vor:

Kristian Kersting – Maschinen Moral beibringen

Sind KI-Systeme zu moralischem Handeln fähig? Und wenn ja, wie kann man dies technisch umsetzen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Kristian Kersting (48). Er ist Professor für maschinelles Lernen am Fachbereich Informatik der Technischen Universität (TU) Darmstadt und einer der Sprecher des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz (hessian.AI). Kersting ist außerdem Mitglied des interdisziplinären „Centre for Cognitive Science“ an der TU Darmstadt. KI sollte sich, so Kersting, nicht zu sehr am Menschen orientieren. Zwar kann und sollte KI viel vom Menschen lernen, aber es gehe nicht darum, menschliche Intelligenz abzubilden, sondern intelligentes Verhalten.

Tina Klüwer – KI-Startups fördern

Tina Klüwer
Tina Klüwer © Ines Grabener

Als Forscherin am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) der Universität Bonn und der Freien Universität in Berlin beschäftigte sich die promovierte Computerlinguistin intensiv mit den Themen Chatbots, Dialogsysteme und Textanalyse. Als Gründerin und Unternehmerin setzt sich Klüwer (40) schon seit vielen Jahren für die Förderung von KI und KI-Startups in Deutschland und Europa ein, aktuell als Vorstandsmitglied des KI-Bundesverbandes des Beirats „Junge Digitale Wirtschaft“. Seit 1. Juni 2021 leitet sie als Director AI ein Startup-Förderprogramm des Verbundes Science & Startups, an dem die FU, HU und TU Berlin sowie die Charité – Universitätsmedizin Berlin beteiligt sind.

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Bernhard Schölkopf – Forschung und Industrie zusammenbringen

Der promovierte Informatiker Schölkopf (53) fördert und betreibt seit Jahren anwendungsnahe Spitzenforschung im Bereich der Künstlichen Intelligenz. 2011 gründete er das Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme (MPI-IS) in Tübingen und ist einer der Gründungsväter des KI-Forschungskonsortiums Cyber Valley, Europas größtes KI-Forschungskonsortium in Baden-Württemberg. Inzwischen ist Cyber Valley auch dank Schölkopf ein international beachtetes Ökosystem, das Talente und Investoren aus aller Welt anzieht. 2018 gründete er gemeinsam mit weiteren KI-Forschenden das European Laboratory for Learning and Intelligent Systems (ELLIS), das heute aus 30 Forschungseinheiten in 14 Ländern besteht – mit dem Ziel, europäische Forschungskooperationen weiter zu verstärken und damit einen Beitrag zur technologischen Souveränität des Kontinents zu leisten. Darüber hinaus leitet Schölkopf die Abteilung für Empirische Inferenz am MPI-IS. Dort beschäftigt er sich unter anderem mit Lernverfahren, um Strukturen und Gesetzmäßigkeiten in großen Datenmengen zu erkennen. Ihr Ziel: Algorithmen schreiben, mit deren Hilfe Computer flexibel auf neue Situationen reagieren können.

Katharina Zweig – Diskriminierung vermeiden

Katharina Zweig
Katharina Zweig © Felix Schmitt

Katharina Zweig (45) studierte Biochemie und Bioinformatik und ist seit 2012 Informatikprofessorin an der TU Kaiserslautern, wo sie den Studiengang „Sozioinformatik“ ins Leben gerufen hat. Ihren Forschungsfokus legt sie auf die Wechselwirkungen zwischen digitalen Systemen, Individuen, Institutionen und Gesellschaft. Wenn KI-Systeme Entscheidungen treffen, so die Forscherin, müssen die zugrundeliegenden Prozesse transparent sein, um Vorurteile und Diskriminierungen zu vermeiden. Für ihren Beitrag zur Kommunikation über Entwicklung, Einsatz und gesellschaftliche Auswirkungen von Algorithmen wurde sie 2019 mit dem Communicator-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Stifterverbandes ausgezeichnet.

Verena Hafner – Besser mit Robotern kommunizieren

Verena Hafner
Verena Hafner © Grazyna Stepniak

Verena Hafner (45) ist Professorin für Adaptive Systeme an der Berliner Humboldt-Universität. Zuvor arbeitete sie für die Developmental Robotics Group der Sony Computer Science Labs in Paris. Hafner zählt zu den renommiertesten Forschenden in dem Feld der Robotik. Im Rahmen des von ihr mitinitiierten DFG-Exzellenzclusters „Science of Intelligence“ arbeitet sie daran, das kommunikative Verhalten von Menschen auf Roboter zu übertragen, damit beide besser miteinander interagieren können. Für Menschen ist es selbstverständlich, Sprache mit anderen Informationen wie Handbewegungen, Mimik, Blickrichtung und taktilen Informationen aus Berührungen zusammenzufügen. Das soll in Zukunft auch Robotern gelingen.

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