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In der Grundlagenforschung vorne

Wie ist Deutschland im Bereich der Künstlichen Intelligenz aufgestellt? Drei Fragen an den KI-Experten Professor Antonio Krüger.

Interview: Klaus Lüber, 11.08.2021
Prof. Dr. Antonio Krüger, Geschäftsführer des DFKI
Prof. Dr. Antonio Krüger, Geschäftsführer des DFKI © DFKI

Herr Professor Krüger, warum ist es für Deutschland wichtig, im Bereich der Künstlichen Intelligenz zur Weltspitze zu gehören?
Weil in Zukunft kaum ein Fertigungsprozess ohne Künstliche Intelligenz auskommt. Im Automobilbau wird nicht mehr die Ingenieurleistung entscheidend sein, die es ermöglicht, einen erstklassigen Motor zu bauen, sondern die Software, die diesen steuert. Wenn Sie hier nicht mithalten können, dann wird die Wertschöpfung in andere Länder abwandern. Sie produzieren dann weiterhin, sind aber faktisch nicht mehr als die Werkbank für Produkte und Dienstleistungen, die woanders entwickelt werden.

Auch unser angeblich innovationsfeindlicher Datenschutz könnte sich als Wettbewerbsvorteil erweisen.
Antonio Krüger, Geschäftsführer DFGKI

Es heißt, die USA und China seien schon viel weiter. Wie ist Deutschland international positioniert?
Im Bereich der Grundlagenforschung können wir ohne Weiteres mit anderen Top-Nationen wie den USA, China oder Kanada mithalten. Was den Anwendungsbereich angeht, liegt unsere große Stärke im Mittelstands-Fokus unserer Wirtschaft. Die industrielle Nutzung von KI ist ein riesiger Markt, hier haben Deutschland und Europa in Zukunft gute Chancen, ganz vorne mitzuspielen. Auch unser angeblich innovationsfeindlicher Datenschutz könnte sich letztlich als Wettbewerbsvorteil erweisen. Denn je komplexer KI-Systeme werden, desto wichtiger wird es, ihnen auch vertrauen zu können. Dafür ist ein hoher Standard beim Datenschutz unerlässlich.

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KI-Anwendungen leben von den klugen Köpfen, die sie entwickeln. Wie stehen solche Talente zu Deutschland?
Ich denke, Top-KI-Standorte wie die TU München, das Cybervalley im Raum Stuttgart/Tübingen oder das Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) können hier inzwischen gut mithalten. Wir schaffen es immer besser, attraktive Ökosysteme aus Forschung und Anwendung zu bauen und beides miteinander zu verzahnen. In der KI liegt die Anwendung ja gewissermaßen um die Ecke. Und dann wird es auch schnell sehr interessant für Talente.

 


Prof. Dr. Antonio Krüger ist Geschäftsführer des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI).

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