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Das Berliner Theatertreffen

Die Jury des 53. Theatertreffens hat zehn sehr unterschiedliche Inszenierungen für die Berliner Festspiele 2016 ausgewählt.

21.03.2016
© Thomas Aurin - Berliner Theatertreffen

Alljährlich wartet die deutschsprachige Theaterwelt auf den Tag, an dem die Theatertreffen-Jury ihre Auswahl von zehn bemerkenswerten Inszenierungen bekanntgibt, die zum Theatertreffen in Berlin eingeladen werden. In diesem Jahr haben die Kritiker aus fast 400 Inszenierungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgewählt – die Einladung ist so etwas wie der Oscar der deutschsprachigen Theaterwelt. Die Inszenierungen seien sehr unterschiedlich, griffen aber alle die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Umbrüchen und deren Folgen für das Individuum auf, sagt Yvonne Büdenhölzer, Leiterin des Theatertreffens. „Eine neue Generation von Regisseuren und Regisseurinnen ist beim Theatertreffen angekommen. Mehr als die Hälfte der Künstler und Künstlerinnen sind zum ersten Mal eingeladen“, sagt Büdenhölzer.

Dadaismus und Nahostkonflikt

Eingeladen ist beispielsweise die Inszenierung „der die mann“ der Volksbühne, Berlin, nach Texten von Konrad Bayer. Regisseur Herbert Fritsch hat damit eine surreale Sprechoper im Dada-Stil kreiert. Mit „Effi Briest – allerdings mit anderem Text und auch anderer Melodie“ haben die Regisseure Clemens Sienknecht und Barbara Bürk am Deutschen Schauspielhaus, Hamburg, den bekannten Roman von Theodor Fontane als wilde Show inszeniert. Die Geschichten hinter den sogenannten Stolpersteinen, die an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern, thematisiert Hans-Werner Kroesinger in „Stolpersteine Staatstheater“ am Badischen Staatstheater Karlsruhe.

Wirklichkeitsnah und hochpolitisch ist Yael Ronens „The Situation“ vom Maxim Gorki Theater Berlin, das sowohl den Alltag in einer Neuköllner Wohngemeinschaft wie auch den Nahostkonflikt durchexerziert. Mit der Einladung von Ersan Mondtags Stück „Tyrannis“ dürften wenige gerechnet haben. Die Schauspieler des Staatstheaters Kassel agieren darin mit geschlossenen Augen. Eine Newcomerin ist auch die Regisseurin Daniela Löffner. Sie hat „Väter und Söhne" nach dem Roman von Iwan Turgenjew am Deutschen Theater, Berlin, auf die Bühne gebracht.

Von 6. bis 22. Mai 2016 veranstalten die Berliner Festspiele das 53. Theatertreffen. Es wird von Aufführungen und Veranstaltungen des Stückemarkts, des Internationalen Forums sowie  von Gesprächen und Diskussionen im Camp, Konzerten und Preisverleihungen komplettiert.

Welttag des Theaters am 27. März 2016

www.berlinerfestspiele.de

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