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Der Deutsche Buchpreis

Sechs Bücher standen auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis. Gewonnen hat Bodo Kirchhoff mit "Widerfahrnis".

17.10.2016
© Petra Gass/Börsenverein - German Book Prize

„Fremde Seele, dunkler Wald“ von Reinhard Kaiser-Mühlecker: Ein Dorfroman über zwei Brüder, die dieser Welt zu entkommen versuchen. „Aber der Drang, aus der Gegenwart zu entfliehen, wird von der Alternativlosigkeit der Zustände absorbiert“, schreibt die Jury. „Virtuos“.

 „Widerfahrnis“ von Bodo Kirchhoff: Ein ehemaliger Verleger reist mit einer ehemaligen Besitzerin eines Hutgeschäfts, die er zufällig kennenlernt, spontan nach Italien. „,Boy meets girl‘, das geht auch im vorgerückten Alter“, so die Jury. „Bodo Kirchhoff ist ein großer Erzähler, dessen Präzision die Phantasie des Lesers stimuliert statt zu sättigen.“

„Skizze eines Sommers“ von André Kubiczek: Ein Jugendroman für Erwachsene aus der DDR der 1980er-Jahre. „Eine leicht erzählte Coming-of-Age-Geschichte mit wunderbar gezeichneten Charakteren“, urteilt die Jury. „Voller Witz und Tiefe“.

„Die Welt im Rücken“ von Thomas Melle: Eigentlich kein Roman. Autor Thomas Melle berichtet von seiner seelischen Krankheit. „Mit der Chronik seiner manisch-depressiven Schübe, die ihn durch Clubs, Konzerthallen und Kliniken treiben, zeichnet Melle wie nebenbei ein Stimmungsbild der popkulturellen Gegenwart“, sagt die Jury.  

„Ein langes Jahr“ von Eva Schmidt: In 38 Episoden erzählt die am Bodensee lebende Schriftstellerin aus wechselnden Perspektiven von Bewohnern ihrer Stadt. „Die Sprache ist zurückhaltend, kein Wort ist zu viel“, urteilt die Jury. „Der melancholische Text erfordert Aufmerksamkeit, wofür man als Leser jedoch reich belohnt wird.“

„Hool“ von Philipp Winkler: Porträt eines jungen Hooligan. „Mit seinem krachenden Debüt gelingt Winkler ein Milieu-Roman, der nichts verherrlicht, der hart ist, traurig und manchmal auch komisch“, schreibt die Jury.

Verkündung des Buchpreisträgers am 17. Oktober 2016

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