Zum Hauptinhalt springen

Die Nominierten für den Preis der Leipziger Buchmesse

Aus mehr als 400 Einsendungen hat eine Jury 15 Autoren und Übersetzer für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.

16.03.2016
© dpa/Jens Kalaene - Literature

Nominierte, Verleger, Leser und Medienvertreter sind gespannt: Wer wird in diesem Jahr den mit 60.000 Euro dotierten Preis der Leipziger Buchmesse 2016 erhalten? Eine Jury hat aus 401 Werken 15 herausragende und sehr unterschiedliche Neuerscheinungen ausgewählt. Die Autoren beziehungsweise Übersetzer sind in den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung für den renommierten Preis nominiert, der am 17. März 2016 im Rahmen der Leipziger Buchmesse verliehen wird.

Die nominierten belletristischen Titel

Die Autorin Marion Poschmann untersucht in ihrem Gedichtband „Geliehene Landschaften. Lehrgedichte und Elegien“ verschiedene Orte in Hinblick auf Sehnsüchte oder politische Implikationen. Die Jury lobte die „wagemutigen Metaphern“ in dem Werk. „Dieser außerordentliche Gedichtband springt vom Garten zur Stadt, von der Kindheitserinnerung in die Gegenwart, von der DDR nach Japan, vom Lehrgedicht zur Elegie“, heißt es in der Nominierungsbegründung.

In Roland Schimmelpfennigs „An einem klaren, eiskalten Januarmorgen zu Beginn des 21. Jahrhunderts“ verknüpft der Autor wiederum seine Figuren mit den Wegen eines Wolfes in der Wildnis. Atmosphärisch dicht erzählt er in seinem Debütroman von Einsamkeit und Sehnsucht. „Dieser Autor kann über Eiseskälte schreiben – und über Menschen, denen in der Gegenwart ihr Leben zu eng geworden ist“, begründet die Jury ihre Wahl.

Nominiert für den Preis, der in diesem Jahr zum zwölften Mal vergeben wird, ist auch Nis-Momme Stockmanns „Der Fuchs“. Von einem Hochwasser überrascht, rettet sich darin der Protagonist Finn Schliemann auf ein Dach. Die Flut schwemmt so manchen Gegenstand an, der Erinnerungen an seine Kindheit weckt: Das Aufwachsen ohne Vater, der Alltag mit dem behinderten Bruder, das Leben als Außenseiter. Bei „Der Fuchs“ handelt es sich um das Romandebüt des Dramatikers, der seit 2009 als Theaterautor am Schauspiel Frankfurt arbeitet.

Die authentische Geschichte von Fritz Honka, der in den 1970er-Jahren in Hamburg mehrere Frauen ermordet hat, beleuchtet der Autor Heinz Strunk in „Der goldene Handschuh“. Wie die Jury lobt, findet Strunk in seinem Roman „eine kunstvolle Sprache, um von den Abgehängten der Gesellschaft zu erzählen“.

Mit dem Roman „Frohburg“ von Guntram Vesper hat die Jury „ein Museum, ein Archiv, ein Lebenswerk“ ausgewählt, wie sie begründet. In „Frohburg“ erzählt Vesper von deutschem Leben im 20. Jahrhundert, von Kultur, Politik, Krieg und Nachkrieg, und entwirft damit ein Geschichts- und Geschichtenpanorama. Ein durchaus wichtiger Roman: „Mit hoher Sensibilität für Ost-West-Phänomene belebt dieser opulente Roman Dinge und Ereignisse, die aus dem kollektiven Gedächtnis zu verschwinden drohen.“

Verleihung des Leipziger Buchpreises am 17. März 2016

www.leipziger-buchmesse.de

© www.deutschland.de