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„Entdecke DE“: Stolzes Braunschweig

Mit der Serie „Entdecke DE“ geht es auf eine Reise quer durch Deutschland: zum Start der Bundesligasaison nach Braunschweig.

29.07.2013
picture-alliance/ dpa/dpaweb - Braunschweig
© picture-alliance/ dpa/dpaweb - Braunschweig

Fast 30 Jahre dauerte die Durststrecke von Eintracht Braunschweig. Umso mehr fiebert man in der Stadt dem Beginn der Bundesliga-Saison 2013/14 entgegen: Erstmals seit 1985 darf der örtliche Fußballclub wieder ganz oben mitspielen. Der Abstieg aus der Bundesliga und die folgenden vergeblichen Versuche, den unteren Klassen zu entkommen, waren bitter für den Deutschen Meister von 1967, zumal vor dem Hintergrund ihrer Geschichte. Die Stadt gilt als deutsche Wiege des Fußballs – eine Historie, die man nun wieder aufpolieren will. Kein schlechter Zeitpunkt also, diese und andere Seiten Braunschweigs zu entdecken.

Die 247.000-Einwohner-Stadt in Niedersachsen war Heimat von Konrad Koch, geboren 1846. Der Pädagoge legte großen Wert auf die sportliche Betätigung seiner Schüler im Freien. Anno 1874 soll er die herkömmlichen Aktivitäten ergänzt haben um das Fußballspiel – ein Bekannter des Lehrers hatte aus England einen originalen Ball besorgt. Später legte Koch auch ein Regelwerk für die neue Disziplin vor. Von Braunschweig aus, so sieht man es dort, trat das Fußballspiel seinen Siegeszug durch deutsche Lande an und wurde – gegen alle Widerstände und ungeachtet der Spötteleien von der „englischen Krankheit“ – zur beliebtesten Sportart in der Bundesrepublik. Spuren Kochs sind in Braunschweig heute noch sichtbar: Der „Kleine Exerzierplatz“, auf dem damals Partien ausgetragen wurden, erinnert an den Fußball-Vater. Ein Teil des Platzes wird weiter für den Sport genutzt, daneben finden sich dort inzwischen das Naturhistorische Museum und das Haus der Wissenschaft. Ein „Konrad-Koch-Stadion“ gibt es ebenfalls in Braunschweig. Und die Geschichte des fußballbegeisterten Lehrers wurde sogar mit Daniel Brühl fürs Kino verfilmt.

Auch weniger sportinteressierten Besuchern bietet die „Löwenstadt“, die im 12. Jahrhundert unter Heinrich dem Löwen zu Einfluss kam, manche Anlaufstelle. Mit einer „Open Air-Oper“ etwa lockt im August das Staatstheater: Auf dem Burgplatz gibt das Ensemble Verdis „La Traviata“. Bis zum Herbst können Gäste die Stadt außerdem vom Wasser aus erkunden, bei einer Floßfahrt auf der Oker. Wer mag, nimmt anschließend näheren Einblick und besucht den Altstadtmarkt, das Residenzschloss oder das Magniviertel mit seinen vielen Fachwerkhäusern und dem von James Rizzi gestalteten „Happy Rizzi House“.

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