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Wie Deutschland schmeckt

Die Renaissance der regionalen Küche gehört zu den kulinarischen Trends in Deutschland.

30.09.2014
© picture-alliance/Rees, Peter/StockFood GmbH - German cuisine

Junge Köche interpretieren Hausmannskost neu, denn regionale Zutaten und Gerichte sind gefragt. Einige Klassiker:

Kohl und Pinkel

Die Deutschen werden gerne mit Sauerkraut in Verbindung gebracht. In Norddeutschland aber ist auch eine andere Art von Kohl äußerst beliebt: Grünkohl. Im Winter, wenn der erste Frost die buschigen Pflanzen überzogen hat, beginnt die Ernte. Rund um Bremen, Hannover und Oldenburg werden dazu traditionelle Kohlfahrten veranstaltet. Der Rezeptklassiker ist Grünkohl mit Pinkel, einer geräucherten Wurst. Für diese Hausmannskost wird der grüne Kohl mit Hafergrütze, Schweineschmalz, Zwiebeln und den Würsten bis zu 90 Minuten gegart. Diese Darreichungsform gilt selbst in anderen Regionen Deutschlands als exotisch. Doch längst gibt es auch Rezepte, die schonender mit dem Grünkohl umgehen, denn er hat unschlagbar viele Vitamine.

Dicke Bohnen und Speck

Auch im Westen Deutschlands gibt es die Kombination aus einem äußerst nährstoffreichen, gesundem Gemüse und kalorienreichem Fleisch. Hier sind „Dicke Bohnen und Speck“ ein Klassiker. Die Ackerbohnen haben von Juni bis August Saison, denn sie schmecken nur jung. In der traditionellen Variante werden sie gekocht und mit Bauchspeck gereicht. Aber auch hier gibt es längst abgespeckte Versionen, sogar eine vegane Dicke-Bohnen-Paste.

Leipziger Allerlei

Der Osten glänzt mit dem Leipziger Allerlei. Erstmals schriftlich erwähnt ist das Gericht in Susanna Egers Leipziger Kochbuch von 1745. Die sächsische Köchin notierte, dass das Gericht das Beste aus Feld, Wasser und Wald kombiniert. Es besteht aus jungen Erbsen, Karotten, Spargel und Morcheln. Mitunter werden grüne Bohnen, Blumenkohl oder Kohlrabi hinzugefügt. Zum klassischen Leipziger Allerlei gehören auch Flusskrebse, Krebsbutter und Semmelklößchen. Mit Mischgemüse aus der Dose, das auch schon mal diesen Namen trägt, hat dieser Klassiker aus Sachsen nichts gemeinsam.

Maultaschen

Der Süden Deutschlands ist die Heimat der Maultasche, jener kleinen Beutel aus Nudelteig mit einer Füllung aus Brät, Spinat, Zwiebeln und eingeweichten Brötchen. Die Schwaben beanspruchen für sich, die Stammregion zu sein, aber auch im angrenzenden Baden und Bayern sind Maultaschen traditionelle Gerichte. Der Begriff „Schwäbische Maultaschen“ ist seit 2009 eine in der EU geschützte Herkunftsbezeichnung. Teigtaschen-Varianten gibt es indes weltweit: etwa italienische Ravioli, polnische Piroggen oder chinesische Wan Tan.

Geschmackstage deutschlandweit vom 26. September bis 5. Oktober 2014

www.geschmackstage.de

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