So sind wir angekommen
Studieren oder arbeiten in Deutschland? Zwei Expats erzählen von ihrem Weg in die neue Heimat und geben Tipps.
Chiemela Ogu aus Nigeria:
„Ich komme aus Nigeria, wo ich Computer Information Systems studiert und als Produktmanager gearbeitet habe. Außerdem habe ich einen MBA in Technologiemanagement aus den USA. Im Jahr 2021 zog ich nach Deutschland, um bei einem Softwareberatungsunternehmen als Produktmanager zu arbeiten.
Mein Wunsch, Nigeria zu verlassen, entsprang dem Bedürfnis, andere Kulturen kennenzulernen, Menschen zu treffen und meine Karriere voranzutreiben. Also habe ich auf LinkedIn nach Stellenangeboten gesucht. Ich interessierte mich für Länder, in denen die Technologiebranche stark ist und die offen für Startups und Innovationen sind. Ein Freund erzählte mir von einer freien Stelle bei dem Unternehmen in Deutschland, also habe ich mich beworben.
Das Schwierigste am Umzug nach Deutschland war die Sprachbarriere, aber die Menschen hier sind freundlich. Mein Rat an jemanden, der in Deutschland arbeiten möchte: Glaubt an euch, richtet die Suche auf die Regionen aus, in denen eure Branche stark vertreten ist, bereitet euer Portfolio vor (und lasst es von Fachleuten prüfen), und bewerbt euch viel! Natürlich helfen auch Empfehlungsschreiben. Wenn ein Vorstellungsgespräch nicht gut läuft, lernt daraus. Ablehnungen gehören dazu.“
Mariana Shumliakivska aus der Ukraine:
„Ich habe meinen Bachelor in Biotechnologie in Polen abgeschlossen. Bereits in meiner Schulzeit hatte ich Deutsch gelernt und konnte meine Deutschkenntnisse in Polen weiter verbessern. Während meines Bachelorstudiums hatte ich die Chance, ein Erasmus+ Semester an der LMU München zu verbringen und wertvolle Praktika zu absolvieren. Dort habe ich mich auf Herz-Kreislauf-Forschung spezialisiert, die mich besonders interessierte. Dank eines DAAD-Stipendiums konnte ich mein Masterstudium in Molekularmedizin an der Goethe-Universität Frankfurt finanzieren. Ich wollte unbedingt bei Professorin Stefanie Dimmeler arbeiten, einer Koryphäe auf dem Gebiet der kardiovaskulären Forschung. Sie hat mich sehr unterstützt und mir die Möglichkeit gegeben, bei ihr meinen PhD zu machen. Parallel kann ich mein später begonnenes Zweitstudium der Humanmedizin noch weiterstudieren.
Ich musste sehr viel Zeit ins Erlernen der deutschen Sprache investieren. Und es war schwierig, Kontakt zu Kommilitoninnen und Kommilitonen zu finden. Aber mir gefallen die vielen Bildungsmöglichkeiten, die man während des Studiums hat. Allen, die in Deutschland studieren wollen, rate ich: Gebt nie auf! Sucht euch ein Stipendium, da gibt es für Deutschland einzigartige Angebote. Auch Soft Skills sind wichtig, um sich zu integrieren.“
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