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Wie war der Wahlkampf?

Über Wochen und Monate haben die Kandidierenden für sich und ihre Themen geworben. Hier ziehen drei von ihnen Bilanz.

Maren van Treel, 17.09.2021
Bundestag
© Getty Images/Westend61

Catarina Dos Santos Firnhaber (27, CDU)

Catarina Dos Santos Firnhaber
Catarina Dos Santos Firnhaber © Ralph Sondermann

Für die junge Politikerin war der Wahlkampf in vielerlei Hinsicht anders als erwartet: zum einen wegen der Corona-Pandemie, sagt sie. Zum anderen war ihre Heimatregion in Nordrhein-Westfalen von der Hochwasserkatastrophe im Juli betroffen. Die Bundestagswahl sei nun umso wichtiger, „weil es darauf ankommt, wie wir in Zukunft mit solchen Situationen umgehen“.

Trotz der Herausforderungen hatte der Wahlkampf für Dos Santos Firnhaber auch viele positive Seiten: „Am schönsten finde ich es, ganz unterschiedliche Menschen, Unternehmen und Geschichten kennenzulernen.“ Besonders gefreut haben sie auch die positiven Rückmeldungen nach Gesprächen – vor allem, wenn es um Inhalte ging.

Wie sie den langen Wahlkampf durchhält? Selbstverständlich nehme sie so viele Termine wie möglich wahr, kämpfe um jede Stimme. Aber: „Auch als Politikerin ist man natürlich ein Mensch, deswegen achte ich auf mich.“ Ihre Freunde und Familie unterstützten sie dabei.

Hakan Demir (36, SPD)

Hakan Demir
Hakan Demir © Hakan Demir

Für Hakan Demir stand der Wahlkampf zu Beginn noch stärker als jetzt im Zeichen der Corona-Pandemie. Er habe anfangs viel digital gearbeitet, mit Online-Konferenzen und Live-Formaten auf Social Media. Mittlerweile gebe es aber viele Podiumsdiskussionen, man komme wieder ins direkte Gespräch. Das gefällt ihm besser.

„Das Schöne ist, dass man jeden Tag 30 bis 50 neue Menschen kennenlernt. Ich höre mir ihre Geschichten und Probleme an und habe das Gefühl, dass da eine Verbindung entsteht, aus der alle etwas mitnehmen.“ Es gibt aber auch Schattenseiten – einzelne Reaktionen etwa, in denen er wegen seiner nicht-deutschen Herkunft angegangen wurde.

Demirs Tipp für alle, die Wahlkampf führen: „Sich gesund ernähren und für kleine Oasen der Erholung sorgen. Nur so schafft man das.“

Felix Banaszak (31, Bündnis 90/Die Grünen)

Felix Banaszak
Felix Banaszak © Cornelis Gollnhardt

Felix Banaszak hat den Bundestagswahlkampf als besonders intensiv wahrgenommen, was daran liege, dass diese Wahl historisch sei: Zum ersten Mal überhaupt haben die Grünen eine Kanzlerkandidatin. „Unsere Rolle ist eine andere als in der Vergangenheit. Es ist ein Rennen um Platz eins.“

Er habe im Wahlkampf viel Interesse an seiner Partei gespürt. Als persönliches Highlight nennt Banaszak den Besuch von Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock Anfang August in seiner Heimatstadt Duisburg. Neben den positiven Rückmeldungen habe es aber auch starke Gegenreaktionen gegeben. Und: „Es ist herausfordernd, dafür zu sorgen, dass alle Beteiligten über so eine lange Zeit hinweg motiviert bleiben.“ Was hilft? Sich zwischendurch einzelne Tage oder Abende freizunehmen und etwas ganz anderes zu machen, auch wenn das selten möglich sei. „Es ist wichtig, das Menschliche nicht verloren gehen zu lassen.“

© www.deutschland.de

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