Zum Hauptinhalt springen

„Konflikte weltweit vermeiden“

Mit welchen Zielen Deutschland für den UN-Sicherheitsrat kandidiert, erklärt UN-Botschafter Christoph Heusgen.

11.05.2018
UN-Botschafter Heusgen und Außenminister Maas
UN-Botschafter Heusgen und Außenminister Maas © Thomas Imo/photothek.net

Deutschland möchte 2019/2020 erneut für zwei Jahre im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN), dem zentralen Gremium der Staatengemeinschaft, globale Politik mitgestalten. Botschafter Christoph Heusgen, Ständiger Vertreter Deutschlands bei den Vereinten Nationen, spricht im Interview mit deutschland.de über die konkreten  Pläne, wenn Deutschlands Bewerbung bei der Wahl am 8. Juni Erfolg hat.

Dieses YouTube-Video kann in einem neuen Tab abgespielt werden

YouTube öffnen

Inhalte Dritter

Wir verwenden YouTube, um Inhalte einzubetten, die möglicherweise Daten über deine Aktivitäten erfassen. Bitte überprüfe die Details und akzeptiere den Dienst, um diesen Inhalt anzuzeigen.

Einverständniserklärung öffnen

Piwik is not available or is blocked. Please check your adblocker settings.

Herr Botschafter, welche Schwerpunkte wird Deutschland setzen, wenn es in den UN-Sicherheitsrat gewählt wird?
Grundsätzlich gilt, dass wir uns für einen erweiterten Sicherheitsbegriff einsetzen, der die Auswirkungen von Klimawandel, Hunger und Epidemien auf die Sicherheit unseres Planeten einbezieht. Wir wollen auch einen Schwerpunkt auf Konfliktverhütung legen.

Wie und wo könnte Deutschland sein Engagement in der UN noch ausweiten?
Deutschland ist bereits jetzt in fast allen Bereichen der UN-Politik aktiv und weitet diese Aktivitäten ständig aus. Jüngste Beispiele reichen von der Einbringung einer Resolution gegen illegalen Wildtierhandel gemeinsam mit Gabun bis zur Gründung einer Freundesgruppe „Klima und Sicherheit“ mit Nauru.

Die Vereinten Nationen sind heute wichtiger denn je zuvor.
Christoph Heusgen, Ständiger Vertreter Deutschlands bei den UN

Gilt das auch für deutsche Soldaten und Polizisten für UN-Missionen?
Deutschland hat sein Engagement für die Peacekeeping-Missionen der UN kontinuierlich ausgebaut. In Mali sind heute rund 1.000 deutsche Soldatinnen und Soldaten unter UN-Flagge im Einsatz. Wir konzentrieren uns darauf, spezielle Fähigkeiten etwa beim Lufttransport oder der Aufklärung zur Verfügung zu stellen, die am Einsatzort besonders benötigt werden. Wir werden auch bei zukünftigen Anfragen des UN-Generalsekretärs in jedem Einzelfall prüfen, ob ein deutsches Engagement sinnvoll ist.

Wichtige Staaten beurteilen die Weltorganisation zunehmend kritisch. Wie stark sind die UN heutzutage noch?
Die Vereinten Nationen sind heute wichtiger denn je zuvor. Angesichts der globalen Herausforderungen und der steigenden Zahl an Krisenherden brauchen die Staaten dieser Welt ein handlungsfähiges Sicherheitsorgan. Deshalb unterstützen wir die Reformen des UN-Generalsekretärs. Deshalb unterstützen wir die angestrebte Reform des Sicherheitsrats. Deshalb kandidieren wir für den Sicherheitsrat 2019/20!

Interview: Friederike Bauer

Ständige Vertretung Deutschlands bei den Vereinten Nationen

© www.deutschland.de