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Online Erinnern

Wegen Corona: Das gemeinsame Erinnern zum israelischen Holocaust-Gedenktag wird ins Netz verlegt. Diese bewegenden Aktionen gibt es. 

Christina Iglhaut/dpa, 20.04.2020
In Zeiten des Coronavirus: Virtuelles Gedenken in Yad Vashem
In Zeiten des Coronavirus: Virtuelles Gedenken in Yad Vashem © dpa

Die weltweite Corona-Krise erschwert das gemeinsame Gedenken. Wir können uns nicht versammeln, nicht zusammenstehen, uns nicht stützen oder in die Augen blicken. Aber auch in diesen Zeiten darf die Erinnerung an die Schoah nicht in den Hintergrund rücken. Deshalb wird der heutige israelische Holocaust-Gedenktag ins Netz verlegt. Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem präsentiert die Auftaktzeremonie zum Holocaust-Gedenktag am Montag online. Die vorab aufgezeichnete Sendung wird ab 20 Uhr (19 Uhr MESZ) auf der Internetseite von Yad Vashem zu sehen sein.

#RemberingFromHome

Obwohl die Umstände in diesem Jahr einzigartig sind, bleibt die Botschaft dieselbe: Wir werden ihre Namen nie vergessen.
Vorsitzender von Yad Vashem, Avner Shalev

Außerdem ruft die Gedenkstätte Menschen weltweit dazu auf, ein kurzes Video unter den Hashtags #RememberingFromHome und #ShoahNames auf Twitter zu posten, und darin die Namen von Holocaust-Opfern vorzulesen. Eine Liste von Namen findet ihr auf der Website von Yad Vashem. Es haben sich schon viele – auch Überlebende – an der bewegenden Aktion beteiligt.

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Virtuelles Gedenken im Wohnzimmer

In Israel ist es Tradition, am 20. April zu einem „Zikaron ba-Salon“ (Erinnerung im Wohnzimmer) einzuladen. Wegen der Corona-Pandemie sind solche Veranstaltungen mit Freunden und Familie nicht möglich. Deshalb ermöglicht das Generalkonsulat des Staates Israel gemeinsam mit dem NS-Dokumentationszentrum München und der Alfred-Landecker-Foundation ein virtuelles Gedenken: auf Facebook gibt es eine Live-Übertragung eines „Zikaron ba-Salon“. Mirjam Zadoff, Direktorin des NS-Dokumentationszentrums, spricht darin mit Andreas Eberhardt, Leiter der Alfred-Landecker-Foundation, über die Würdigung von Zeitzeugen in Zeiten von Corona. Hier geht es zur Aktion.



Die Nationalsozialisten hatten während des Zweiten Weltkrieges sechs Millionen Juden ermordet. Seit 1951 erinnert Israel am Holocaust-Gedenktag an die Opfer. Die Vereinten Nationen legten erst 2005 den Internationalen Holocaust-Gedenktag auf den 27. Januar fest. An diesem Tag 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz.

Anfang April hat die Bundesregierung beschlossen, die jährliche Unterstützung für Yad Vashem zu verlängern. Von 2022 bis 2031 will Deutschland weiterhin eine Million Euro pro Jahr zahlen. Diese Förderung läuft bereits seit 2012. Das Geld wird vor allem für die Digitalisierung von Dokumenten und für die pädagogische Arbeit eingesetzt.