Die Ministerinnen und Minister stehen fest
Vor der Kanzlerwahl von Friedrich Merz haben CDU/CSU und SPD ihre künftigen Kabinettsmitglieder bekanntgegeben.

Kurz vor der geplanten Wahl von Friedrich Merz zum Bundeskanzler am 6. Mai 2025 ist klar, wer welches Ministerium leiten soll. CDU-Vorsitzender Merz, CSU-Chef Markus Söder und SPD-Vorsitzender Lars Klingbeil haben die von ihnen ausgewählten Ministerinnen und Minister eines künftigen „schwarz-roten“ Kabinetts der Koalition aus CDU/CSU und SPD vorgestellt. Mit diesem Team will Merz Deutschlands Politik gestalten:

Der 51-Jährige gilt als einer der engsten Vertrauten des voraussichtlich künftigen Kanzlers Friedrich Merz. Seit 2013 sitzt der Jurist im Bundestag. Im Kanzleramt soll Frei einen reibungslosen Regierungsablauf sichern und Kontakt zu den Bundesländern halten.

Mit Johann Wadephul stellt die CDU erstmals seit fast 60 Jahren wieder den Außenminister. Seit 2009 sitzt der Jurist und Oberstleutnant der Reserve im Bundestag, er gilt als Vertrauter von Merz. Mehr über Johann Wadephul erfährst du hier.

In den Koalitionsverhandlungen von CDU, CSU und SPD gelang es dem langjährigen CSU-Landesgruppenchef und früheren Verkehrsminister Alexander Dobrindt nach Angaben von Teilnehmenden, Brücken zu bauen und Kompromisse zu finden. Nun soll der 54-Jährige als Innenminister unter anderem den Unionskurs in der Asylpolitik umsetzen.

Mit Karsten Wildberger übernimmt ein Manager das neue Digitalministerium: Der 55-Jährige ist derzeit Vorstandschef des Ceconomy-Konzerns und Vorsitzender der Geschäftsführung der Media-Saturn-Holding mit rund 1.000 Elektronikmärkten weltweit. Wildberg stammt aus Gießen, hat Physik studiert und ist promoviert.

Die Nominierung der 51-jährigen Katherina Reiche als Wirtschaftsministerin ist eine Überraschung. 1998 war sie mit 25 Jahren in den Bundestag eingezogen, dem sie bis 2015 angehörte. Die geborene Brandenburgerin war von 2005 bis 2009 stellvertretende Chefin der Unionsfraktion. 2015 wechselte die Diplom-Chemikerin zum Verband kommunaler Unternehmen, später übernahm sie den Vorsitz des Energieversorgers Westenergie.

Patrick Schnieder ist seit 2009 Mitglied des Bundestags. Der 56-Jährige hat den Wahlkreis Bitburg direkt gewonnen. In der vergangenen Legislaturperiode war der Jurist Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. In seiner künftigen Position dürfte Schnieder eine Schlüsselrolle haben bei der Umsetzung des Sondervermögens für Infrastruktur.

Die CSU-Politikerin soll im schwarz-roten Kabinett Ministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt werden. Unter Kanzlerin Angela Merkel war sie bereits Digital-Staatsministerin. Im Bundestag sitzt sie seit 2002. Bei der Bundestagswahl 2024 gewann sie ihren bayrischen Wahlkreis Bad Kissingen mit 50,5 Prozent der Erststimmen, mehr als jeder andere Kandidat.

Gesundheitsministerin soll überraschend die CDU-Bundestagsabgeordnete Nina Warken werden. Seit 2013 sitzt sie im Bundestag. Die 45-Jährige ist CDU-Generalsekretärin in Baden-Württemberg.

Alois Rainer, seit 2013 im Bundestag, wird neuer Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Heimat. Rainer ist gelernter Metzger und leitet bis heute den elterlichen Betrieb. 18 Jahre war er Bürgermeister der niederbayrischen Gemeinde Haibach.

Karin Prien gilt als eine der profiliertesten Bildungspolitikerinnen der Union. Seit 2017 ist sie Bildungsministerin in Schleswig-Holstein. Die 59-Jährige ist stellvertretende CDU-Landeschefin, seit 2022 zudem stellvertretende Bundesvorsitzende der CDU. Vor ihrer Zeit im nördlichsten Bundesland war die Rechtsanwältin sechs Jahre lang Mitglied der Hamburger Bürgerschaft.

Lars Klingbeil verhalf als Generalsekretär 2021 Olaf Scholz ins Kanzleramt, danach stieg der Niedersachse zum SPD-Parteichef auf. Nach der Wahlniederlage griff der 47-jährige Sohn eines Soldaten zusätzlich nach dem Fraktionsvorsitz, jetzt wird Klingbeil Vizekanzler und Finanzminister in der Regierung Merz. Für Klingbeil könnte es das Sprungbrett für eine Kanzlerkandidatur 2029 sein.

Bodenständig, geradlinig, klar: Als Bundestagspräsidentin hat sich Bärbel Bas (SPD) in den vergangenen dreieinhalb Jahren einen guten Ruf erworben. Die 57-jährige Duisburgerin sitzt seit 2009 im Bundestag und kümmerte sich unter anderem um Gesundheitspolitik.

Boris Pistorius wurde in Osnabrück geboren, arbeitete in mehreren niedersächsischen Regierungsstellen und war von 2006 bis 2013 Oberbürgermeister seiner Heimatstadt. In den zehn folgenden Jahren war der Jurist Innenminister von Niedersachsen. 2023 übernahm er das Verteidigungsministerium und gewann in kurzer Zeit die Anerkennung der Truppe.

Stefanie Hubig (56) ist seit 2016 Bildungsministerin von Rheinland-Pfalz. In der Kultusministerkonferenz ist sie seit 2024 zudem Koordinatorin der SPD-geführten Länder. Im Bundesjustizministerium begann sie im Jahr 2000 und stieg zur Referatsleiterin auf. 2008 ging sie nach Mainz: Erst in die Staatskanzlei, 2009 übernahm sie die Leitung der Abteilung Strafrecht im Justizministerium. 2014 wurde Hubig Staatssekretärin im Bundesjustizministerium.

Verena Hubertz ist seit 2021 Bundestagsabgeordnete und wurde direkt stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende, zuständig unter anderem für Wirtschaft, Klimaschutz und Energie, Bauen und Wohnen. Die 37-jährige Triererin ist Betriebswirtin und hat eine in der Politik eher ungewöhnliche Biografie: 2013 gründete sie mit einer Studienkollegin ein Startup.

Carsten Schneider war in der Regierung von Kanzler Olaf Scholz Staatsminister und Beauftragter für Ostdeutschland. Schneider stammt aus Erfurt und sitzt bereits seit 1998 im Bundestag. Dort war der 49-Jährige unter anderem Haushaltspolitiker, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und erster Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion.

Die Schwerinerin Reem Alabali-Radovan (SPD) war Integrationsbeauftragte der Ampel-Regierung. Geboren wurde Alabali-Radovan 1990 in Moskau. Im Alter von sechs Jahren kam sie mit ihrer Familie, die vor den politischen Verhältnissen im Irak floh, nach Mecklenburg-Vorpommern. Als Integrationsbeauftragte setzte sie sich unter anderem gegen Racial Profiling ein.
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