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Kampf gegen Plastikmüll

Wir zeigen euch, wie Deutschland und die anderen EU-Staaten die enormen Abfallmengen verringern wollen.

Kim Berg, 29.12.2022
 Seit 2022 sind bestimmte Einweg-Plastiktüten in der EU verboten.
Seit 2022 sind bestimmte Einweg-Plastiktüten in der EU verboten. © AdobeStock

Hunderttausende Tonnen Plastikmüll fallen jedes Jahr an. Genaue und erschreckende Zahlen offenbarte eine Untersuchung für das Jahr 2017: Allein durch Einweggeschirr und To-Go-Verpackungen produzierte Deutschland damals 346.831 Tonnen Abfall. Stündlich verbrauchten die Deutschen 320.000 Einweg-Becher für Heißgetränke – und die machten nur ein Fünftel des Gesamtabfalls durch Einwegprodukte aus.

Plastikmüll endet oft im Meer. Rund 50 Prozent des Abfalls, der an EU-Stränden eingesammelt wird, besteht aus Wegwerfprodukten. Der Kampf gegen den weltweiten Plastikmüll gehört zu den zentralen Anliegen der Bundesregierung. Im vergangenen Jahr gelang bei der UN-Umweltversammlung UNEA ein wichtiger Durchbruch: Bis 2024 soll ein rechtlich bindendes Abkommen für den umweltgerechten Umgang mit Plastik geschlossen werden. Weitere Weichen dafür müssen 2023 gestellt werden.

Schluss mit Einweg-Plastik

Bereits seit dem 3. Juli 2021 dürfen innerhalb der EU kein Einwegbesteck und -geschirr aus Plastik sowie Trinkhalme, Rührstäbchen, Wattestäbchen und Luftballonstäbe aus Kunststoff mehr produziert werden. Das Gleiche gilt für To-Go-Getränkebecher, Fast-Food-Verpackungen und Wegwerf-Essenbehälter aus Styropor.

2022 standen die Einwegtragetaschen auf der Streichliste. Bestimmte Plastiktüten dürfen nicht mehr über die europäischen Ladentheken wandern. Seitdem gilt außerdem eine Pfandpflicht auf Einweggetränkeflaschen, die ab 2024 auch auf Plastikflaschen mit Milchgetränken erhoben wird.

In diesem Jahr geht es weiter: Ab 2023 müssen auch Caterer, Lieferdienste und Restaurants ihren Beitrag zur Müllvermeidung leisten. Denn sie müssen jetzt Mehrwegbehälter als Alternative zu Einwegplastik für To-Go-Lebensmittel anbieten.

Reparieren statt entsorgen

Neben dem Verbot von Einwegplastik spielen auch Recycling und Mehrwegverpackungen eine immer wichtigere Rolle. Seit Inkrafttreten des Verpackungsgesetztes 2021 werden rund 50 Prozent mehr Kunststoffverpackungen recycelt. Ab 2025 müssen Einweg-Getränkeflaschen zudem aus mindestens 25 Prozent Recycling-Plastik hergestellt werden.

2022 entschied die EU, dass alle EU-Bürgerinnen und -Bürger ein „Recht auf Reparatur“ haben. Das Gesetz soll Waren haltbarer und reparierbarer machen. Denn 77 Prozent der Menschen in der EU würden ihre Geräte lieber reparieren lassen, anstatt sie zu ersetzen. Und das ist auch sinnvoll. Denn 2019 zum Beispiel wurden weltweit mehr als 53 Millionen Tonnen Elektroabfall entsorgt.

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