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Deutschlands Partnerschaft mit Côte d'Ivoire

Die Bundesregierung hat mit dem westafrikanischen Land eine neue Klima- und Entwicklungspartnerschaft geschlossen. Unter anderem geht es um Waldschutz und Solarenergie.

22.11.2023
Kakao ist ein wichtigstes Exportgut Côte d'Ivoires.
Kakao ist ein wichtigstes Exportgut Côte d'Ivoires. © picture alliance/dpa

Kakao, Cashewnüsse, Palmöl, Kautschuk – diese weltweit nachgefragten Produkte stammen in vielen Fällen aus Côte d'Ivoire. Das westafrikanische Land hat eine der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften weltweit. Vor allem die Landwirtschaft ist ein wichtiger Faktor. Doch die Kehrseite des Erfolgs: Rund 60 Prozent der Waldflächen Côte d'Ivoires wurden in den vergangenen 40 Jahren gerodet. Hauptursache für die Entwaldung ist die Ausdehnung landwirtschaftlicher Anbauflächen. Das westafrikanische Land hat sich zum Ziel gesetzt, seine Waldgebiete besser zu schützen.

Ein wichtiger Schritt soll dabei eine neue Klima- und Entwicklungspartnerschaft sein, die Côte d'Ivoire mit Deutschland geschlossen hat. Eine entsprechende Erklärung unterzeichneten Entwicklungsministerin Svenja Schulze und der ivorische Finanzminister Adama Coulibaly im November 2023 am Rande des G20-Compact-with-Africa-Gipfels in Berlin. Im Zentrum des neuen Bündnisses stehen Waldschutz, Erhalt von Artenvielfalt und Investitionen in Stromnetze und Solarenergie.

Adama Coulibaly, Finanzminister der Côte d'Ivoire
Adama Coulibaly, Finanzminister der Côte d'Ivoire © picture alliance/dpa

Klimaschutz und erneuerbare Energien

Mit der Klima- und Entwicklungspartnerschaft sollen bestehende Waldgebiete besser geschützt werden. Zudem werden die ambitionierten Ziele der ivorischen Regierung unterstützt, bis 2030 bis zu drei Millionen Hektar Waldfläche wiederherzustellen und bis 2045 die Waldfläche auf 20 Prozent der Landesfläche zu erhöhen (bisher neun Prozent).

„Côte d'Ivoire hat sich ehrgeizige Ziele beim Klimaschutz gesetzt und baut dafür zu Recht auf internationale Unterstützung. Das betrifft den Schutz der Wälder, die Wiederbewaldung, aber auch den Ausbau der Solarenergie. Denn Côte d'Ivoire hat ein großes Potenzial an erneuerbaren Energien, das noch viel stärker genutzt werden kann. Diese neue Partnerschaft ist auch ein Signal an die Weltklimakonferenz, die Ende November 2023 in Dubai beginnt: Gemeinsam können Europa und Afrika beim Klimaschutz mehr erreichen als getrennt“, sagte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze.

Svenja Schulze, deutsche Entwicklungsministerin
Svenja Schulze, deutsche Entwicklungsministerin © picture alliance/dpa

Investitionen in den Waldschutz

Deutschland unterstützt Côte d'Ivoire bei nachhaltiger Agroforst- und Forstwirtschaft. Dabei spielt die Wiederaufforstung eine zentrale Rolle. So ist im Rahmen der neuen Klima- und Entwicklungspartnerschaft geplant, künftig mehr Anreize für private kleinbäuerliche Betriebe zu schaffen, in den Waldschutz zu investieren. Zudem sollen Naturschutzgebiete ausgeweitet und bereits bestehende Nationalparks beim Management ihrer Flächen unterstützt werden. Die Klimawirkung ist enorm: Allein die von Deutschland geförderten Nationalparks Tai im Südwesten des Landes und Comoé im Nordosten binden 130 Millionen Tonnen Kohlenstoff.

Zudem plant die ivorische Regierung, die CO₂-Emissionen des Landes bei der Energieerzeugung bis 2030 um 11,4 Millionen Tonnen zu reduzieren. Dafür soll der Anteil erneuerbarer Energien am Strom-Mix bis 2030 auf 45 Prozent erhöht werden. Außerdem sollen die Energieeffizienz gesteigert sowie Übertragungsverluste durch Investitionen in die Stromnetze reduziert werden. Dies geschieht künftig ebenfalls mit Unterstützung aus Deutschland.

Solarkraftwerke in Côte d'Ivoire

Im Juni 2023 ist das erste, durch Deutschland und die EU finanzierte Solarkraftwerk des Landes ans Netz gegangen. Ein Ausbau der Anlage ist bereits geplant. Im Rahmen der neuen Klima- und Entwicklungspartnerschaft sollen ein weiteres Solarkraftwerk und eine neue Übertragungsleitung entstehen, die den Strom vom Norden Côte d'Ivoires, wo die meiste Solarenergie produziert wird, in die urbanen Zentren im Süden des Landes transportiert. Die Partnerschaft wird durch einen kontinuierlichen Dialog zur Überprüfung politischer Reformen und gemeinsamer Projekte begleitet.