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Tempo bei der Energiewende

Deutschland hat ehrgeizige Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energien. Wir berichten in der deutschland.de-Serie „Energiewende“ darüber: Teil 6.

Martin Orth, 11.06.2013
© picture-alliance/dpa - Solar Panele

Das deutsche Wort „Energiewende“ hat das Potenzial, wie „Kindergarten“ oder „Autobahn“ in den internationalen Sprachgebrauch einzugehen. Jüngst erst gründeten auf Einladung von Bundesumweltminister Peter Altmaier Vertreter von zehn Staaten in Berlin den „Club der Energiewende-Staaten“. Dazu gehören China, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Marokko, Südafrika, Tonga und die Vereinigten Arabischen Emirate. Die Länder wollen gemeinsam den Ausbau der Erneuerbaren Energien weltweit vorantreiben.

Deutschland plant einen beschleunigten Umbau des Energiesystems. Ziel ist der Ausstieg aus der Atomkraft und den fossilen Energien. Die erneuerbaren Energien sollen zur tragenden Säule der Versorgung werden. Eine aktuelle Bilanz zeigt: Der Umbau ist schneller möglich, als noch vor wenigen Jahren erwartet.

Das Energiekonzept der Bundesregierung sieht vor, den Treibhausgas-Ausstoß bis 2020 um 40 Prozent und bis Mitte des Jahrhunderts um mindestens 80 Prozent zu reduzieren. Besonderes Augenmerk liegt hier auf dem Elektrizitätssektor. Der Anteil der Öko-Energien in der Stromproduktion soll bis 2050 auf 80 Prozent steigen. Ende 2012 waren bereits 23 Prozent erreicht, und es erscheint bei ähnlichem Wachstum wie in den vergangenen Jahren möglich, das nächste Etappenziel – 35 Prozent bis 2020 – sogar zu übertreffen. Der von Deutschland bis 2022 geplante komplette Ausstieg aus der Atomenergie kann so kompensiert werden.

Besonders der starke Ausbau der Solarenergie hat dazu beigetragen, dass der Ökostrom-Anteil schnell wuchs. In den Jahren 2010 bis 2012 wurden jeweils Photovoltaik-Module mit einer Leistung von rund 7000 Megawatt auf Hausdächern oder Freiflächen neu installiert – das entspricht bei voller Sonneneinstrahlung fünf großen Atomkraftwerken. Allerdings stiegen durch die Umlagekosten, mit denen die Stromkunden die Einführung des Ökostroms finanzieren, die Strompreise deutlich an. Deshalb werden nun die Einspeisevergütungen für neu installierte Anlagen kontinuierlich heruntergefahren.

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